Bilder vom Jupiter Cassini fliegt in eine ungewisse Zukunft

In den höchsten Tönen feiert die Nasa die ersten Farbbilder, die die Cassini-Sonde vom Jupiter gemacht hat. Kein Wunder: Der Rest der 3,3 Milliarden US-Dollar teuren Mission scheint gefährdet.

"Wir haben überraschend scharfe Bilder des Planeten in einer Vielzahl von Farben erhalten", sagt Carolyn C. Porco, die Leiterin des Bildverarbeitungsteams der Cassini-Mission. Die jetzt veröffentlichten und am 4. Oktober 2000 geschossenen Bilder wurden aus einer Entfernung von 81,3 Millionen Kilometern von der Cassini-Sonde aufgenommen.

Sie setzen sich aus Aufnahmen des blauen, grünen und roten Bereichs des Spektrums zusammen. Auf diese Weise entsteht ein Bild, das farblich der Aufnahme durch ein Erdteleskop sehr nahe kommt.

Die neuen Bilder zeigen, so die mit der Bildverarbeitung betraute University of Arizona, "erstaunliche Ähnlichkeit" zu Aufnahmen der beiden Sonden Voyager 1 und 2 vor mehr als 21 Jahren. Dies mache deutlich, wie bemerkenswert stabil das Wetter auf dem Gasplaneten sei.

Trotz der starken Aktivitäten in der Jupiter-Atmosphäre hätten sich die parallelen dunklen und hellen Bändern am Äquator als äußerst langlebig erwiesen - typisch für einen Planeten, der aus nichts anderem als Gas und Wolken besteht.

Dunkle Wolken hängen auch über dem weiteren Verlauf der Cassini-Mission. Ursprünglich sollte die umstrittene, weil mit Plutonium angetriebene Sonde 2004 den Saturn erreichen - im Gepäck eine von der Esa gebaute Tochtersonde namens Huygens.

Die allerdings erweist sich als Sorgenkind. Bei intensiven Tests Anfang Februar habe sich, wie die Esa jetzt bekannt gab, herausgestellt, dass die Brandbreite für die Übertragung von Daten zur Cassini-Sonde nicht ausreicht.

Ob Huygens wie geplant im Oktober 2004 mit einem Fallschirm auf dem Saturn-Mond Titan landen wird, erscheint daher fraglich. Ursprünglich sollte die Sonde während des rund zweistündigen Abstiegs durch die dichte Titan-Atmosphäre ständig Informationen über die Windgeschwindigkeit sowie Bilder von der Oberfläche zur Muttersonde funken.

Die Esa arbeitet derzeit nach eigenen Angaben an Möglichkeiten, den Datenengpass zu umgehen. Gleichzeitig soll geklärt werden, warum der mögliche Konstruktionsfehler nicht bereits vor dem Start am 15. Oktober 1997 bemerkt wurde.

Alexander Stirn

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