Nur Risikofälle Slowakei impft Kinder ab fünf Jahren

Ein Junge wird gegen Covid-19 geimpft (Archivbild)
Foto: JOSEPH PREZIOSO / AFPDie Slowakei will »noch in dieser Woche« Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gegen Covid-19 impfen, wie Ministeriumssprecherin Zuzana Eliasova der Nachrichtenagentur dpa erklärte. Zwar ist die Impfung für Kinder in dem Alter noch nicht von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zugelassen, doch Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky hatte eine Ausnahmegenehmigung erlassen.
Eliasova wies allerdings darauf hin, dass Impfungen dieser Altersgruppe nur in speziellen Risikofällen und auf schriftlichen Antrag der Eltern erlaubt sein werden. Die Ausnahmegenehmigung gelte nur für Kinder, denen im Falle einer Erkrankung an Covid-19 eine außerordentlich hohe Gefahr drohe, daran zu sterben oder besonders schwerwiegende Folgen zu erleiden.
Die Impfungen dürften nur in drei speziell ausgestatteten Krankenhäusern des Landes erfolgen. Jeder einzelne Antrag müsse individuell geprüft und von einem Facharzt bewilligt werden.
Im September hatten missverständliche Berichte auch deutschsprachiger Medien den Eindruck erweckt, in der Slowakei würden systematisch auch Schulkinder unter zwölf Jahren gegen Covid-19 geimpft. Eliasova stellte demgegenüber klar, dass es bisher in der Slowakei noch keine einzige Impfung in dieser Altersgruppe gegeben habe.
Im September hatte Kuba als erstes Land der Welt damit begonnen, Kinder von zwei bis elf Jahren flächendeckend gegen Covid-19 zu lassen. Die Kinder erhalten die in Kuba entwickelten Coronaimpfstoffe Abdala und Soberana 2. Diese sind von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang nicht als sichere und wirksame Vakzinen anerkannt.
In Deutschland gibt es für Kinder unter zwölf bislang keine Impfempfehlung. Der Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer hatte Ende September Daten einer klinischen Studie für einen Covid-19-Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren herausgegeben. Die Impfung sei bei den Probandinnen und Probanden zwischen fünf und elf Jahren sicher und gut verträglich gewesen, hieß es in einer Mitteilung. Sie habe außerdem zu einer robusten Immunantwort geführt.