Drogenkonsum Ecstasy zerstört das Gedächtnis

Sie sorgen für den kurzen Kick im Hirn, lassen das Herz rasen und erlauben stundenlanges Tanzen. Doch die Wirkung der bunten Ecstasy-Pillen geht, so eine aktuelle Studie, weit über eine lange Nacht in der Disco hinaus.

Die Partydroge Ecstasy hat offensichtlich nicht nur kurzfristige Auswirkungen auf bestimmte Zellen des Gehirns, sie schlägt sich auch negativ auf das Erinnerungsvermögen nieder. Zu dieser Erkenntnis kommen niederländischer Forscher, die die Gehirne von 22 Ecstasy-Konsumenten untersucht haben.

Wie das Team um Liesbeth Reneman vom Academic Medical Center in Amsterdam in der Fachzeitschrift "Archives of General Psychiatrie" schreibt, haben Gehirnscans eine deutliche Schädigung gerade der Neuronen gezeigt, die mit dem Gedächtnis in Verbindung gebracht werden. Die Ecstasy-Konsumenten wiesen eine signifikant verringerte Zahl an Rezeptoren für den Neurotransmitter Serotonin auf. Der stimmungsverändernde Stoff wird nach dem Konsum der Droge in großen Mengen ausgeschüttet, seine Konzentration fällt danach aber steil ab.

Bei der Untersuchung von 16 ehemaligen Ecstasy-Konsumenten zeigte sich, dass die Veränderung in den Serotonin-Rezeptoren offensichtlich nicht von Dauer sind. Allerdings verfügten die Ex-Konsumenten verglichen mit einer Kontrollgruppe aus Ecstasy-Abstinenzlern in der Folge über ein schlechteres Gedächtnis.

Offensichtlich sind die Schädigungen des Gedächtnisses, so die Schlussfolgerung Renemans, unumkehrbar. Mehr noch: Je länger die Droge konsumiert wurde und je stärker die Dosen waren, desto verheerenden waren die Auswirkungen auf das Erinnerungsvermögen.

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