Krebsverdacht
Millionen Lebensmittel aus britischen Supermärkten entfernt
Millionen Lebensmittel sind nach einer Krebswarnung aus britischen Supermarktregalen genommen worden. Es handelte sich nach Angaben der "Times" um die "größte Rückrufaktion in der britischen Geschichte".
London - Ausgelöst wurde die Aktion am Vortag durch eine von der britischen Lebensmittelbehörde FSA ausgegebene Warnung vor einem Krebs erregenden Farbstoff in 359 unterschiedlichen Produkten. Nach dem Bericht sind auch die Behörden auf dem europäischen Kontinent, in den USA und Kanada auf der Suche nach möglicherweise mit dem Farbstoff Sudan I kontaminierten Produkten.
Der rote Farbstoff ist in der EU und zahlreichen anderen Ländern als Zutat für Lebensmittel verboten. "Sudan I kann zu einem erhöhten Krebsrisiko beitragen", sagte der Chef der FSA, Jon Bell. Es befand sich nach den Angaben in einer Fünf-Tonnen-Ladung Chili-Pulver aus Indien, die von dem britischen Unternehmen Premier Foods für die Herstellung von Worcester-Sauce verwendet wurde. Diese Sauce wiederum wurde als Zutat für Hunderte von Produkten benutzt, die an alle großen Supermarktketten in Großbritannien geliefert und in mindestens 15 andere Länder exportiert worden sei, berichtete die "Times".
Zu den Produkten, in denen die Sauce verwendet wird, gehören Suppen, Soßen oder Fertiggerichte wie Pizza. Eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit bestehe nicht, hieß es seitens der Lebensmittelbehörde. Dennoch wurde vor dem Verzehr gewarnt. Sudan I wird noch als Farbstoff für Industrie-Öle, Benzin oder Schuhcreme verwendet.
Bereits Ende Januar habe eine italienische Firma Premier Foods, eines der führenden britischen Lebensmittelunternehmen, darüber informiert, dass in einer Probe der "Crosse & Blackwell Worcester Sauce" Spuren des verbotenen Farbstoffs entdeckt worden seien, hieß es in der Zeitung weiter. Die FSA sei eine Woche später benachrichtigt worden, ging aber erst jetzt an die Öffentlichkeit.
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