Kuriose Kreuzung Japaner züchten Spinat-Schweine

Japanische Forscher wollen erstmals erfolgreich ein Pflanzen-Gen in Säugetiere eingepflanzt haben. Das Fleisch ihrer Spinat-Schweine soll besonders gesund sein.

Wovor sich feinfühlige Konsumenten ekeln, kann japanische Forscher nicht schrecken: Wissenschaftler der Kinki University bei Osaka haben eine Kreuzung aus Schweinen und Spinat geschaffen. Die manipulierten Tiere seien "weltweit der erste Erfolg in der Züchtung von Säugetieren mit Pflanzen-Genen", erklärte Teamleiter Akira Iritani.

Iritani und seine Kollegen hatten ein Spinat-Gen in die befruchtete Eizelle eines Schweines eingesetzt und diese dann dem Muttertier eingepflanzt. Das erste genveränderte Ferkel wurde vor dreieinhalb Jahren geboren. Mittlerweile haben die Wissenschaftler bereits die zweite Generation manipulierter Tiere gezüchtet.

Iritani zufolge haben die Spinat-Schweine keine gesundheitlichen Probleme. Damit sei das erste Mal bestätigt, "dass ein eingebautes Pflanzen-Gen nicht nur in einer Zellkultur, sondern auch in lebenden Säugetieren normal arbeitet", zitierte "BBC News Online" den Forscher.

Die gentechnisch veränderten Tiere produzierten weniger Fett als normale Schweine, so der Wissenschaftler. Das Spinat-Gen mit der Bezeichnung FAD2 kann Iritani zufolge rund ein Fünftel der gesättigten Fettsäuren des Ferkels in gesündere Linolsäuren umwandeln.

Auch Iritani ist klar, dass Koteletts von genmanipulierten Schweinen beim Verbraucher vorerst nicht Begeisterung hervorrufen werden. Allerdings hofft der Forscher auf das Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten: Schließlich sei das Fleisch der Gemüse-Schweine verträglicher als das normaler Tiere. Ob es ähnlich gesund ist wie Spinat, ließe sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht sagen.

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