Matt durch Joint Marihuana macht Spermien schlapp
Jeden Abend zum Entspannen eine Tüte bauen - dann hängen nicht nur die männlichen Raucher träge durch, sondern auch ihre Spermien. Laut einer Studie aus Belfast sorgt der Cannabis-Bestandteil Tetrahydrocannabinol (THC) nämlich dafür, dass sich die Samenfäden weniger stark bewegen und sie den langen Weg bis zu den Eizellen kaum noch schaffen.
Alle Männer, die noch Kinder wollten, sollten das bedenken, betonte die Medizinerin Sheena Lewis von der Queen's University. Sie leitete eine entsprechende Untersuchung und hat deren Ergebnisse heute auf der Jahrestagung der "British Fertility Society" vorgestellt.
Für die Studie wurden 51 Samenproben teilweise mit THC behandelt. Im Vergleich zu unbehandeltem Sperma sank die Beweglichkeit der Samenzellen um bis zu 45 Prozent. In rund einem Drittel der Fälle setzten die Spermien außerdem nicht mehr die Enzyme frei, die nötig sind, um den Schutzmantel der Eizelle zu durchdringen. Auch andere Studien hätten schon Hinweise darauf erbracht, dass Joints der Spermienqualität schadeten, erläuterte Lewis.
Die steigende Zahl von Cannabis-Rauchern und die steigende Zahl ungewollt kinderloser Paare in Großbritannien stehe möglicherweise in einem Zusammenhang, betonte sie. "Von Unfruchtbarkeit ist etwa jedes sechste Paar betroffen; in 40 Prozent dieser Fälle gibt es Probleme mit dem Sperma."
Auf die Idee zu der THC-Studie brachten die Forscher zeugungsunfähige Männer, die im Royal Maternity Hospital in Belfast behandelt werden. Viele konsumieren nach eigenen Angaben häufig Marihuana.