Milchkühe Mit Beethoven läuft's besser

Britische Psychologen haben die musikalischen Vorlieben der Kuh genauer untersucht. Mehr Milch gab es bei Beethoven und REM, auf wenig Gegenliebe stießen dagegen schnelle Stücke der Beatles.

Viele Landwirte schwören darauf, dass mit der richtigen Musik auch bei Tieren vieles besser geht. Um die britische Milchproduktion anzukurbeln, haben nun Psychologen der University of Leicester eine Großstudie mit Kühen durchgeführt. Dank der Geräte, die ihnen eine Musiktechnologiefirma überließ, konnten Adrian North und Liam MacKenzie neun Wochen lang rund Tausend Tiere beschallen.

Tag für Tag bekam das Vieh zwölf Stunden lang schnelle oder langsame Musik verschiedener Stilrichtungen vorgespielt. Gemächliche Titel mit einem Tempo unter 100 Beats pro Minute (BPM) ließen die Milchausbeute im Vergleich zu musiklosen Tagen um durchschnittlich drei Prozent oder 0,73 Liter ansteigen. Nach ausdauerndem Hören schnellerer Stücke über 120 BPM waren die Euter dagegen weniger gut gefüllt.

"Beruhigende Musik kann die Milchleistung steigern, wahrscheinlich weil sie den Stress reduziert", sagte North zu "BBC News Online". Ganz oben in der Hitliste der Milchkühe stand nicht nur klassische Musik wie Ludwig van Beethovens "Pastorale", sondern auch "Perfect Day" von Lou Reed und "Everybody Hurts" von REM. Als kontraproduktiv erwiesen sich unter anderem der Beatles-Klassiker "Back In The USSR" und - aus welchen Gründen auch immer - "Size Of A Cow" von Wonderstuff.

Die meisten Besitzer von Kuhherden dürften die praktischen Hinweise dankbar aufnehmen: "Es geht nur darum, die richtige Atmosphäre zu schaffen", sagte der britische Landwirt Neil Cutler zur Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "New Scientist". Er hat sich vorgenommen, seine Kühe künftig mit entspannender Musik zu berieseln - und erhofft sich davon deutliche Gewinnsteigerungen.

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