Start-up von Elon Musk Neuralink will Zulassung für Gehirn-Computerchip-Studie erhalten haben

Chip von Neuralink: Durch Gedanken mit Computern kommunizieren
Foto: Neuralink / AFPDas von Twitter-Besitzer Elon Musk gegründete Unternehmen Neuralink hat nach eigenen Angaben von den US-Behörden die Erlaubnis für Tests von Computerchips im menschlichen Gehirn erhalten. »Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass wir die Zulassung der FDA für den Start unserer ersten klinischen Studie am Menschen erhalten haben«, teilte Neuralink über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die Genehmigung der Zulassungsbehörde FDA sei »ein wichtiger erster Schritt«.
Die Behörde hat sich bislang nicht dazu geäußert. Auch reagierte sie bisher nicht auf die Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters, Stellung zu der Verkündung zu nehmen.
Musk hatte im Dezember bei einer Vorstellung seines Start-ups gesagt, dass die von Neuralink hergestellten Implantate es ermöglichen würden, durch Gedanken direkt mit Computern zu kommunizieren. »Natürlich wollen wir extrem vorsichtig sein und sichergehen, dass es gut funktioniert, bevor wir ein Gerät in einen Menschen einsetzen«, sagte Musk damals.
Der Milliardär ist dafür bekannt, ehrgeizige Ziele für seine Unternehmen zu verkünden, von denen einige dann nie realisiert werden. Auch mit Neuralink lag er zunächst hinter seinem Zeitplan zurück: So hatte Musk im Juli 2019 angekündigt, noch im Jahr darauf erste Tests an Menschen vornehmen zu können.
Der Antrag des Unternehmens für eine klinische Studie am Menschen wurde von der FDA Anfang 2022 zunächst wegen Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Implantats abgelehnt.
Bislang wurden die etwa münzgroßen Prototypen nur bei Tieren eingepflanzt. Bei der Präsentation von Neuralink wurden Affen gezeigt, die mithilfe des Gehirnchips einfache Videospiele spielten oder einen Cursor auf einem Bildschirm bewegten.
Entwicklung von weiteren Implantaten
Mithilfe der Schnittstellen will Musk neurologische Erkrankungen heilen. Das Start-up entwickelt derzeit weitere Implantate, die in das Rückenmark oder die Augen eingesetzt werden sollen, um die Mobilität oder das Sehvermögen wiederherzustellen. Musks oberstes Ziel ist es jedoch nach eigenen Angaben, sicherzustellen, dass Menschen von Systemen mit künstlicher Intelligenz nicht intellektuell überfordert werden.
Außer Neuralink arbeiten weitere Unternehmen an Hirn-Computer-Schnittstellen. Konkurrent Synchron hatte als erstes Unternehmen einem US-Patienten einen entsprechenden Chip im Gehirn implantiert, berichteten Medien im Juli 2022. Der ALS-Patient konnte daraufhin ausschließlich mithilfe seines Gehirns über die Schnittstelle in seinem Kopf einen Kurztext auf Twitter veröffentlichen.