Immer wieder hat das kommunistische Nordkorea mit Dürren und Hungersnöten zu kämpfen - und schon bald könnten neue Probleme drohen. Amtliche Stellen warnen vor hohen Ernteausfällen, weil seit Februar kaum Regen gefallen ist.
Bauer in Nordkorea (September 2011): Warnung vor neuer Dürre
Foto: DAMIR SAGOLJ/ Reuters
Nordkorea erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit mehr als 30 Jahren. Zwischen Mitte Februar und Ende April seien durchschnittlich nur 23,5 Millimeter Niederschlag gemessen worden, das entspricht 35 Prozent des normalen Niederschlags, meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA. So trocken sei es seit 1982 nicht mehr gewesen. Tausende Hektar Getreide wie Gerste und Weizen sowie Kartoffeln seien gefährdet. Demnach sind hohe Ernteausfälle zu erwarten.
Nordkorea leidet regelmäßig unter Nahrungsmittelknappheit. Grund sind neben Dürreperioden Überschwemmungen sowie die wirtschaftliche Isolierung des kommunistisch regierten Staates. Seit den 1990er Jahren sollen bei Hungersnöten Hunderttausende Menschen gestorben sein.
Das abgeschottete Nordkorea treibt trotzdem seit Jahren ein international kritisiertes Atomprogramm voran. Das Land hat in den Jahren 2006, 2009 und 2013 trotz der Proteste Tests von Sprengköpfen unternommen. Das Nuklearprogramm wird seither intensiv überwacht.
"Drohungen werden nichts bringen als größere Isolation"
Bei seiner Asienreise hatte US-Präsident Barack Obama kürzlich erklärt, die USA, stünden "Schulter an Schulter in ihrer Ablehnung eines nuklearen Nordkoreas" mit Südkorea. "Drohungen werden Nordkorea nichts bringen als größere Isolation." Der US-Präsident nannte das Land außerdem einen "Schurkenstaat".
Als Reaktion auf Obamas Besuch hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un demonstrativ die militärische Einsatzfähigkeit seines Landes überprüft. Bei einer Sitzung der erweiterten Zentralen Militärkommission habe Kim über Wege zu einem "Sieg" im Fall einer Konfrontation mit den USA gesprochen, so KCNA. Außerdem besuchte der Staatschef Truppeneinheiten und nahm an einer Artillerieübung teil.
Dabei sollten nach offiziellen Angaben "größere Ziele" in der Nähe der umstrittenen Seegrenze mit Südkorea getroffen werden. Experten hatten außerdem bei der Auswertung von Satellitenbildern eine erhöhte Aktivität auf einem Atomtestgelände in Nordkorea festgestellt - und vor weiteren Nukleartests gewarnt. Denkbar seien in der Zukunft sogar ganze Salven von Atomtests, wie sie die Supermächte USA und Sowjetunion im kalten Krieg gezündet hatten.