Partnerschaft Über Eheglück entscheidet vor allem die Frau

Sie sind lange verheiratet und beide Partner zufrieden mit der Ehe? Das klappt am besten, wenn die Ehefrau glücklich mit der Beziehung ist, wie Forscher beobachtet haben. Was der Mann denkt, ist weniger wichtig.
Senioren-Paar: Solange die Frau glücklich ist, ist alles gut

Senioren-Paar: Solange die Frau glücklich ist, ist alles gut

Foto: Christian Charisius/ picture alliance / dpa

Nach den Ingredienzien für eine glückliche Ehe suchen Forscher schon lange. Was tun, wenn die einst feurige Leidenschaft im Laufe der Jahre immer kleiner wird? Warum schaffen es manche Paare, auch 40 Jahre nach der Hochzeit zufrieden miteinander zu sein - andere jedoch nicht?

Um dies besser zu verstehen, haben Forscher der Rutgers University in New Jersey Daten von fast 400 ältere Paaren ausgewertet, die im Durchschnitt schon 39 Jahre miteinander verheiratet waren. Die überraschende Erkenntnis: Die Zufriedenheit der Frau ist viel wichtiger als die des Mannes, wenn es ums Eheglück geht. Der Mann mag vielleicht gar nicht so positive Gefühle über die Beziehung hegen, solange die Frau glücklich ist, ist alles gut - so in etwa könnte man die Studie zusammenfassen, die im Fachblatt "Journal of Marriage and Family"  erschienen ist.

"Ich denke, es liegt daran, dass eine mit der Ehe zufriedene Frau dazu tendiert, viel mehr für ihren Mann zu tun, was sich positiv auf sein Leben auswirkt", sagt Rutgers-Forscherin Deborah Carr. Männer hingegen würden generell weniger über eine Beziehung sprechen, sodass ihre Frauen auch weniger über eine mögliche Unzufriedenheit erfahren. Das führe dazu, dass die Unzufriedenheit sich auch seltener vom Mann auf die Frau übertrage.

Bei der Befragung der älteren Männer und Frauen wollten die Forscher unter anderem wissen, ob sie sich vom Ehepartner wertgeschätzt fühlen, ob sie sich streiten und ob sie die Gefühle des anderen verstehen. Die Studienteilnehmer wurden auch gebeten, Tagebuch darüber zu führen, wie glücklich sie in den vergangenen 24 Stunden waren, während sie beispielsweise einkauften, fernsahen oder im Haushalt arbeiteten. "Beide Partner waren umso glücklicher und mit dem Leben zufriedener, je besser sie ihre Beziehung einschätzten", sagt Carr.

Die Befragung zeigte auch, dass Frauen unglücklicher wurden, wenn ihr Mann krank wurde. Umgekehrt sei dies nicht der Fall gewesen. "Wir wissen, dass bei einer Erkrankung des Mannes oft die Frau die Pflege übernimmt, was eine stressige Erfahrung sein kann", berichtet Carr. Werde hingegen eine Frau krank, würde meist nicht der Mann, sondern öfter die Tochter die Pflege übernehmen.

hda
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten