Urologische Studie Penisse werden immer länger

Der Durchschnittspenis wächst, haben Wissenschaftler entdeckt. Aber die Ergebnisse beunruhigen sie – denn die Fortpflanzungsfähigkeit von Männern wird immer schlechter.
Erigierte Länge in mehreren Regionen der Welt signifikant zugenommen

Erigierte Länge in mehreren Regionen der Welt signifikant zugenommen

Foto: Koldunova_Anna / iStockphoto / Getty Images

Laut einer neuen Studie werden Penisse immer länger. Wie Forscher um den Urologen Michael Eisenberg von der Stanford University in Kalifornien berichten, ist das männliche Geschlechtsteil in den vergangenen 30 Jahren um 24 Prozent gewachsen. »Die erigierte Länge nahm im Laufe der Zeit in mehreren Regionen der Welt und in allen Altersgruppen signifikant zu«, schreibt das Team in der Fachzeitschrift »World Journal of Men’s Health« .

Für die Studie haben die Forscher eine Meta-Analyse durchgeführt, dabei wurden 75 Studien aus den vergangenen 80 Jahren zum Thema zusammengefasst und ausgewertet. Die frühesten stammen aus den Vierzigerjahren, die aktuellste Untersuchung von 2021.

Insgesamt wurden Daten von mehr als 55.000 Männern erhoben, deren Penisse jeweils im schlaffen, gestreckten und erigiertem Zustand von der Peniswurzel bis zur Spitze der Eichel gemessen wurden – Daten von Selbstmessungen der Probanden wurden ausgeschlossen. Das Ergebnis: »Die Länge der erigierten Geschlechtsteile ist in den vergangenen 29 Jahren von durchschnittlich 12 Zentimetern auf mehr als 15 Zentimeter angestiegen«, schreiben die Wissenschaftler.

Über die Gründe für den Anstieg können die Forscher, allesamt Männer, nur spekulieren. Möglicherweise spiele eine Rolle, dass immer mehr Menschen sitzende Tätigkeiten ausüben. Und auch Umwelteinflüsse haben die Forscher im Blick.

Sorge um die Reproduktionsgesundheit

Schadstoffe wie Pestizide könnten sich auf das männliche Hormonsystem auswirken – die Wissenschaft spricht von sogenannten endokrinen Disruptionen, die gehäuft in der Umwelt und in Nahrungsmitteln oder Hygieneprodukten vorkommen. Solche Ursachen werden auch dafür verantwortlich gemacht, dass Jungen und Mädchen heute früher in die Pubertät kommen.

Schon die Idee zu der Studie entstand vor dem Hintergrund von ähnlichen Beobachtungen. Die Forscher berichten, dass die Reproduktionsgesundheit von Männern seit Längerem nachlasse und sexuelle Funktionsstörungen häufiger diagnostiziert und behandelt werde. Auch die Spermienzahl und der Testosteronspiegel gehen zurück. Das stehe zwar nach aktuellem Wissen nicht direkt mit der Länge von Penissen in Verbindung. Aber in Zukunft brauche es in dem Bereich dringend mehr Forschung.

joe
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