Schlafforschung Nickerchen macht kreativ
Der REM-Schlaf ("rapid eye movement" - schnelle Augenbewegung) steht schon länger im Verdacht, insbesondere für das kreative Denken wichtig zu sein. Diese Hypothese haben US-Wissenschaftler nun in Experimenten mit Freiwilligen geprüft.
Den 77 Probanden stellten sie dazu Aufgaben wie beispielsweise ein viertes, passendes Wort zu der Reihe "cookies", "sixteen" und "heart" zu finden. Eine mögliche Lösung wäre das Wort "sweet", denn es passt zu Keksen und zu den bekannten englischen Begriffen "sweet sixteen" und "sweetheart". In anderen Aufgaben der Studie sollten die Probanden nach Analogien suchen und Wortreihen logisch fortsetzen.
In einem Teil der Tests stellten die Forscher den Probanden zunächst die Aufgaben und ließen sie erst nach einer bis zu zweistündigen Mittagsruhe antworten. Je nachdem, ob die Probanden dabei nur geruht hatten, in den REM-Schlaf oder in eine andere Schlafphase gefallen waren, waren sie in diesen Tests unterschiedlich erfolgreich. Der REM-Schlaf erwies sich dabei als fördernd für die Kreativität und führte zu den besten Testergebnissen, schreiben die Wissenschaftler um Denise Cai von der University of California in San Diego im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" .
Diese Verbesserung existierte unabhängig von der simplen Gedächtnisleistung des Hirns, die sich durch den Schlaf nicht steigern ließ. Auch beobachteten die Forscher keinen Unterschied durch das Schlafen, wenn die Probanden die Aufgabenstellung beim Test am Nachmittag zum ersten Mal gesehen hatten. Offensichtlich sei gerade der REM-Schlaf wichtig, um neue Informationen mit vorhandenen Gedächtnisinhalten zu verknüpfen und neue gedankliche Netze zu knüpfen, folgern die Forscher aus diesen Ergebnissen.