Sensationeller Fund im Atlantik 17 Tonnen Silbermünzen in Wrack entdeckt

US-Tiefseetaucher haben im Atlantik einen der bisher größten Schätze geborgen, die jemals in einem Schiffswrack entdeckt wurden. Geschätzter Wert: 500 Millionen Dollar. Der Fundort wird geheim gehalten.

Tampa - Vor 400 Jahren lief das Schiff, das den enormen Goldschatz an Bord hatte, auf Grund. Jetzt holten Taucher des Schatzsucher-Unternehmens Odyssey Marine Exploration die reiche Beute ans Tageslicht: eine halbe Million Silbermünzen, hunderte Goldmünzen und Artefakte, deren Gesamtwert sich auf 500 Millionen Dollar beläuft. Damit wäre der Fund einer der größten seiner Art. Der Rekord liegt jedoch bei weitem höher: 1987 wurde das Wrack der "SS Central America" mit Gold im Materialwert von 1,2 bis 1,5 Milliarden US-Dollar in der Karibik entdeckt.

Den genauen Ort des neuen Fundes hält Odyssey-Mitbegründer Greg Stemm geheim. In der Region seien so viele Schiffe versunken, dass die Schatzsucher selbst noch keine Gewissheit über Nationalität, Größe und Alter des untergegangenen Schiffes hätten. Der Fundort liege in internationalen Gewässern.

"Wir sind begeistert von der historischen Bandbreite der Münzen", sagte Stemm der "New York Times". "Sammler werden absolut elektrisiert sein, wenn sie die Qualität und Vielseitigkeit des Schatzes sehen."

Die Münzen wurden mittlerweile in die USA ausgeflogen. Der mit der Begutachtung beauftragte Experte Nick Bryer sprach von einem beispiellosen Fund aus der Zeit des 17. Jahrhunderts: "Mir ist nichts Vergleichbares bekannt."

Aus gerichtlichen Eingaben von Odyssey leiteten einige Experten ab, dass der Schatz gut 70 Kilometer vor der Küste Südwestenglands gefunden worden sein könnte. Ein US-Bundesrichter hatte am Mittwoch einem Antrag der Firma stattgegeben, exklusiv ein in diesem Gebiet gefundenes Schiffswrack aus dem 17. Jahrhundert erkunden zu dürfen.

Odyssey machte keine Angaben über Ursprungsland, Nennwert und Prägung der Münzen. Die Aktion zur Hebung des Schatzes sei unter dem Namen "Black Swan" ("Schwarzer Schwan") gelaufen.

Der bislang größte aus einem Schiffswrack gehobene Schatz wurde 1985 in der spanischen Galeone "Nuestra Senora de Atocha" gefunden, die 1622 in einem Hurrikan vor Florida unterging. Er war vom Schatzsucher Mel Fisher entdeckt worden.

Odyssey ist seit 13 Jahren im Schatzsucher-Geschäft. Der größte Erfolg des Unternehmens war 2003 die Entdeckung von 50.000 Münzen in der "SS Republic of Savannah" in Georgia. Seit Januar sucht Odyssey in der Straße von Gibraltar nach dem Wrack des englischen Kriegsschiffs "HMS Sussex", das 1694 mit möglicherweise neun Tonnen Gold an Bord unterging. Sollte es fündig werden, müsste es sich den Schatz allerdings mit der britischen Regierung teilen.

pad/AP

Korrektur: In diesem Artikel hatte es ursprünglich geheißen, dass Odyssey Marine Exploration mit dem jetzt entdeckten Schiffswrack der größte Unterwasser-Schatzfund aller Zeiten gelungen sei. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

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