Sicherheitsstudie
US-Militärexperten warnen vor Klimawandel
Aus Sicht hoher Ex-Militärs bedeutet der Klimawandel ein globales Sicherheitsrisiko. Militärische Interventionen könnten laut einer aktualisierten Studie nötig werden, um gegen die Folgen von Stürmen, Dürren, Massenmigration und Pandemien vorzugehen.
Tornado in Colorado (Mai 2014): Sicherheitsrisiko Extremwetter
Foto: AP/dpa
Washington - Der Klimawandel als Sicherheitsrisiko - mit diesem Thema befasst sich eine Studie, in der 16 ehemalige Generäle neben den Auswirkungen der Erwärmung für die Umwelt insbesondere die Risiken aufzeichnen, die der Klimawandel für die Sicherheitsinteressen der USA darstellt.
Demnach könnte die Erwärmung in politisch instabilen Regionen Extremismus und Terrorismus fördern, heißt es in dem 48-seitigen Bericht des Military Advisory Boards mit dem Titel "Nationale Sicherheit und die zunehmenden Bedrohungen durch den Klimawandel". Weltweit könnte das vermehrte Einsätze US-amerikanischer Truppen bedeuten.
Die Befürchtung der Experten: Klimabedingte Dürren beispielsweise im Mittleren Osten und Afrika könnten Konflikte um Wasser und Nahrung bedingen. Dies wiederum würde dazu führen, dass jahrelange regionale und ethnische Spannungen sich in gewaltsamen Ausschreitungen entladen. Außerdem könnte der steigende Meeresspiegel empfindliche Küstenregionen überfluten und dadurch beispielsweise in Indien, Bangladesch oder Vietnam Flüchtlingsströme auslösen.
Truppen gegen den Klimawandel
Eine Zunahme der Extremwetterlagen könnte nach Befürchtung der Autoren auch zur Folge haben, dass in den USA durch Überflutungen und Unwetter Militärbasen und Marinestützpunkte zerstört werden könnten.
US-Außenminister John Kerry sagte der "New York Times", dass die Ergebnisse des Berichts sich auf die US-Außenpolitik auswirken könnten. "Schon heute töten sich Völker wegen Wassermangel", sagte er. "Man stelle sich nur vor, was passiert, wenn wir mit Massenmigration konfrontiert werden oder riesige Flüsse wie der Nil oder Hauptflüsse in China und Indien austrocknen. Die Nachrichtendienste nehmen die Lage ernst, und es muss etwas passieren."