
Stephen Hawkings: Letzte Ehre in Westminster Abbey
Westminster Abbey Stephen Hawking beigesetzt
Der verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking ist in der Londoner Krönungskirche Westminster Abbey beigesetzt worden. Auf seinem Grabstein ist seine berühmteste Gleichung zu seiner Theorie über schwarze Löcher zu lesen. "Hier liegen die sterblichen Überreste von Stephen Hawking", heißt es außerdem auf dem Stein.
Hawkings Urne wurde nahe den Gräbern der Wissenschaftler Isaac Newton und Charles Darwin beigesetzt. Neben Freunden und Verwandten nahmen rund tausend weitere Besucher an der Zeremonie teil, die zuvor unter 25.000 Interessierten ausgelost worden waren. Unter anderem hielt der britische Schauspieler Benedict Cumberbatch eine Rede. Er hatte Hawking in einem Fernsehfilm der BBC gespielt.
Eine Beisetzung in Westminster ist eine seltene Ehre. Die zuvor letzten Wissenschaftler, denen sie zuteil wurde, waren die Physiker Ernest Rutherford (1937) und Joseph John Thomson (1940).

Stephen Hawking: Genie und Popstar
Zeitgleich mit Hawkings Beisetzung schickte die Europäische Weltraumorganisation (Esa) mit Radiowellen eine Sprachaufnahme des Physikers ins Weltall - in Richtung des Schwarzen Loches mit der Katalognummer 1A 0620-00.
Die sechsminütige Nachricht aus einer Rede Hawkings vor einigen Jahren über den Schutz des Planeten muss 3500 Lichtjahre bis zu dem schwarzen Loch zurücklegen. Gesendet wurde sie von dem Esa-Radioteleskop im spanischen Cebreros. Hawkings Stimme in der Botschaft war in ein eigens komponiertes Stück des griechischen Komponisten Vangelis eingebettet. "Das ist eine schöne und symbolische Geste", sagte seine Tochter Lucy Hawking.
Hawking war am 14. März im Alter von 76 Jahren in Cambridge gestorben. Er gilt als einer der bedeutendsten Physiker unserer Zeit. Er litt jahrzehntelang an Amyotropher Lateralsklerose (ALS), einer Nervenkrankheit, bei der die Muskeln nach und nach absterben. Hawking saß wegen der Nervenkrankheit im Rollstuhl und konnte sich später nur mit hfe eines Sprachcomputers verständigen. Populär war Hawkings Bestseller "Eine kurze Geschichte der Zeit", in dem er einem nichtwissenschaftlichen Publikum die Natur des Universums erklärte.
Eine private Trauerfeier hatte es bereits im März in Cambridge, der akademischen Heimat Hawkings, gegeben. Seine letzte Forschungsarbeit, eine Co-Produktion, war im Mai veröffentlicht worden.