Auch 14 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl sind bei neu gesetzten Pflanzen in der Nähe des Atomreaktors starke Veränderungen im Erbgut festzustellen. Die Mutationsrate bei Weizen soll um das Sechsfache erhöht sein.
Wissenschaftler vom Friedrich Miescher Institut in Basel haben genetisch identischen Weizen in unmittelbarer Nähe des Unglücksreaktors und auf einem Kontrollfeld in 30 Kilometer Entfernung angepflanzt. Nach zehn Monaten untersuchten die Forscher Veränderungen in speziellen Erbgutabschnitten. Bereits nach einer Generation zeigten die Pflanzen in Reaktornähe eine Mutationsrate von 6,63 Promille im Vergleich zur Kontrolle mit 1,03 Promille.
Diese Versechsfachung ergibt - auf das gesamte Erbgut hochgerechnet - 80.000 Einzelschäden. Wie das Forscherteam im britischen Fachjournal "Nature" berichtet, erscheinen alle diese Schäden in der Keimbahn und werden an die nächste Generation weitergegeben.
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