Archäologie Menschen töpferten bereits vor 20.000 Jahren

Fragment aus der Xianrendong-Höhle in China: Frühe Töpferei
Foto: dapd/AAAS/ScienceArchäologen haben in der chinesischen Provinz Jiangxi die ältesten bekannten Töpferwaren der Welt entdeckt. Bei Ausgrabungen in einer Höhle seien Fragmente von etwa 20.000 Jahre alten Keramikgefäßen entdeckt worden, berichtet ein internationales Forscherteam in der Wissenschaftszeitschrift "Science" . Die Funde seien zwei bis drei Jahrtausende älter als Keramikfragmente aus Ostasien - die bisher ältesten Funde.
Damit sei nun endgültig sicher, dass die Töpferei nicht, wie lange Zeit angenommen, erst mit Beginn der Landwirtschaft vor etwa 10.000 Jahren aufgekommen sei.
Die Wissenschaftler um Xiaohong Wu von der Universität Peking untersuchten Proben aus Erdschichten ober- und unterhalb der entdeckten Keramikscherben. Indem sie das Alter von Knochenfragmenten und Kohlestückchen, die sich dort befanden, bestimmten, konnten sie auch das Alter der Töpferwaren ableiten.
Zermahlen und gekocht
Gideon Shelach von der Hebrew University in Israel, der nicht an der Studie beteiligt war, lobte die Arbeit der Archäologen; sie sei äußerst akkurat. Shelach weist darauf hin, dass solche Entdeckungen helfen, die grundlegenden Veränderungen besser zu verstehen, die während des Höhepunktes der letzten Eiszeit vor etwa 25.000 bis 19.000 Jahren stattfanden. In dieser Zeit begannen Menschen beispielsweise auch, Mahlsteine und einige andere Werkzeuge zu benutzen.
Vieles deutet also darauf hin, dass die Menschen während der Eiszeit nach Wegen gesucht haben, um die wenigen vorhandenen Lebensmittel besonders effektiv zu lagern und zuzubereiten. Keramikgefäße seien dabei ein entscheidender Fortschritt gewesen, denn in ihnen ließen sich Lebensmittel länger lagern als etwa in Körben oder Fellbeuteln. An den gefundenen Keramikscherben aus der Xianrendong-Höhle seien außerdem Brandspuren zu erkennen. Das weise darauf hin, dass die Menschen sie zum Kochen benutzt hätten, schreibt das Forscherteam.