Waffentechnik Kampfroboter bald auch bei US-Polizei
Mitte Juni sind die ersten drei Stahlsoldaten im Irak in den Krieg gezogen. Für die US Army sollten sie Aufständische zur Strecke bringen - bewaffnet sind sie mit Maschinengewehre vom Typ M249 . "Swords" heißen die Tötungsmaschinen, und aus militärischer Sicht sprechen viele Gründe für ihren Aufmarsch: Sie haben keine Angst, werden niemals müde, und wenn sie selbst getroffen werden weinen ihnen höchstens ihre Erbauer eine Träne nach.
Doch der Hersteller der Blechsoldaten, die US-Firma Foster-Miller mit Sitz in Waltham, Massachusetts, denkt bereits über herkömmliche Kriege hinaus. Bewaffnete Roboter sollen künftig nicht nur bei Kriegen im Ausland dienen, sondern auch an der Heimatfront. Ein mit "Swords" vergleichbarer Roboter wird unter dem Namen "Talon SWAT/MP" für Polizeieinsätze vermarktet. Der kettengetriebene Kämpfer sei für Einsätze von Spezialeinheiten konzipiert, heißt es.
Bei der US-amerikanischen Polizei ist ein Einsatz der rollenden Stahlpolizisten offenbar nur noch eine Frage der Zeit. Ein Experte der Massachusetts State Police gegenüber der Webseite des US-Magazins "Wired" sagte, dass man die Roboter bislang noch nicht bei Operationen eingesetzt habe. "Aber das wird passieren. Sie kommen."
Elektroschocks und Verhandlungen
Nach Angaben des Herstellers Foster-Miller verfügen neben der Massachusetts State Police auch Polizeieinheiten in Houston, San Francisco und Texas bereits über eigene "Talon SWAT/MP". Bislang seien die Roboter aber nicht bewaffnet.
In Massachusetts interessieren sich die Beamten offenbar besonders für eine vergleichsweise harmlose Ausrüstung des Blechkameraden. Der "Talon SWAT/MP" kann nämlich nicht nur mit Gewehren oder Granatwerfern bestückt werden, sondern auch mit einem sogenannte Taser, einer Waffe, die Menschen mit Elektroschocks außer Gefecht setzt.
Erst Anfang das Jahres hatte die Firma Taser in Las Vegas eine handtaschenkompatible Version ihres Elektroschockers vorgestellt. Zielgruppe: ängstliche Frauen. Auf dem Polizeiroboter soll eine Taser-Version montiert werden, die mehrere Schüsse nacheinander erlaubt und zudem über eine Laser-Zieleinrichtung verfügt.
Der "Talon SWAT/MP" kann jedoch nicht nur mit Taser oder Gewehr schießen - er kann auch verhandeln. Laut Hersteller lässt er sich mit Lautsprechern und einer Empfängereinheit bestücken, um etwa mit Geiselnehmern in Kontakt zu treten.
hda