Weltuntergang 2012 Mythos Maya-Kalender

Maya-Statue in Mexiko: Kein Maya hätte je mit dem Untergang der Welt gerechnet
Foto: Israel Leal/ ASSOCIATED PRESSWarum sich der Irrglaube, am 21. Dezember 2012 gehe die Welt unter, so hartnäckig hält, weiß kein Wissenschaftler zu erklären - die Forschung hat längst anderes erwiesen: In der Tat weist die Inschrifttafel eines Sarkophags in der alten Maya-Stadt Tortuguero auf ein Ereignis im Jahr 2012 hin. Und am 21. Dezember 2012 endet ein Zyklus im Kalender der Maya. Nur bedeutet das alles nicht, dass die Welt endet.
Die Schöpfung war für die Maya ein bis heute andauernder, sich kontinuierlich entwickelnder Prozess aus Zerstörung und Neubeginn, berichtet Maya-Forscher Nikolai Grube von der Universität Bonn im Magazin "National Geographic". Die Maya haben die Zeit in immer größeren Zyklen weitergezählt. "Wir kennen Angaben, die sich auf die Jahre 8000 und 12.000 nach unserer jetzigen Gegenwart beziehen."
Im Verständnis der Maya war der 11. August 3114 vor unserer Zeitrechnung der Tag eins der gegenwärtigen Welt. Doch davor hat es nach Vorstellung der Maya bereits unendlich viele Welten gegeben. Unterteilt haben sie die Zeit dabei in verschiedene Einheiten, die "Baktun" genannt werden. Ein Baktun währt 400 Jahre.
Am 21. Dezember 2012 endet laut dem Kalender ein Zyklus der Maya-Zeit, das 13. Baktun. Die Maya nahmen zwar an, dass es damit zu einer großen Flut kommen könnte, kein Maya hätte je mit dem Untergang der Welt gerechnet. Dieser Tag war eine Zäsur für sie - wie es für uns der Wechsel vom Jahr 1999 auf das Jahr 2000 bedeutete.
Nach dem Untergang geht es weiter...
Zählte man auch heute noch mit dem Kalender der Maya, man würde einfach mit dem 14. Baktun weitermachen, glauben Forscher.
Auszahlen wird sich das angebliche Weltuntergangsjahr 2012 in jedem Fall - die mexikanische Regierung hat mit den Spekulationen erfolgreich um Touristen geworben, für dieses Jahr rechnet sie mit 52 Millionen Besucher in den Tempelanlagen des Landes.
Heute gibt es rund sechs Millionen Maya, sie leben auf der Halbinsel Yucatán (Mexiko), in Belize, Guatemala, El Salvador und Honduras. Das indigene Volk schuf eine der bedeutendsten Hochkulturen der Antike und baute komplexe Tempelanlagen, die Forschern bis heute viele Rätsel aufgibt.