
Suche nach MH370: 3-D-Bilder von unbekannten Meereslandschaften
Suche nach MH370 3D-Karten zeigen unerforschten Meeresgrund
Noch immer wird intensiv nach den Überresten der Boeing 777 von Malaysia Airlines gesucht. Und noch immer ist das Suchgebiet im südlichen Indischen Ozean rund 1800 Kilometer westlich von Australien riesig, wenn auch inzwischen etwas eingegrenzt: etwa 60.000 Quadratkilometer, also ungefähr die Größe von Kroatien. Vor kurzem haben Australien und seine Verkehrssicherheitsbehörde (ATSB) die Leitung des rund 48 Millionen Dollar teuren Vorhabens übernommen.
Malaysia Airlines Flug 370, der am 8. März mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwand, ist noch nicht ausgemacht. Doch die Kartierung des Meeresgrunds am und um den sogenannten Broken Ridge hat ein für Forscher hochinteressantes Ergebnis erbracht: 3-D-Modelle einer Unterwasserlandschaft, die zuvor stellenweise noch nie kartografiert worden war. Sie zeigen "Tiefseeberge (Restunterseevulkane), Grate bis zu 300 Meter hoch, Vertiefungen bis zu 1400 Meter tief", gibt die ATSB bekannt.
Die Gebirgslandschaft um den Broken Ridge liegt in bis zu 6000 Meter Tiefe und hat sich vor 20 Millionen bis 100 Millionen Jahren geformt. Damals verschoben sich zwei tektonische Platten gegeneinander mit den üblichen Folgen: Vulkanismus, Erdbeben und der Bildung von hohen Bergen und tiefen Furchen. Aber auch südlich der Broken Ridge erheben sich immer wieder Hügel aus einer ansonsten flachen Ebene.
Erstellt wurden die Modelle des prähistorischen Meeresgrunds aus hochauflösenden bathymetrischen Daten, die das chinesische Schiff "Zhu Kezhen" und die in australischem Dienst stehenden Schiffe der niederländischen Firma Fugro Survey mit Hilfe von Sonar gesammelt haben . Zuvor konnten bereits gröbere Karten aus Satellitendaten errechnet werden, die aber lediglich einen Aufschluss über die Meerestiefe gaben.
Für die Suche nach der verschollenen Maschine sind die 3-D-Modelle noch nicht genau genug. Sie sind allerdings Voraussetzung für Phase zwei der Kartografie, bei der Unterwasserfahrzeuge eingesetzt werden. Diese verfügen über Side-Scan-Sonar, Mehrstrahl-Echolote und Videokameras und werden an bis zu zehn Kilometer langen Kabeln von den Schiffen über den Meeresgrund gezogen. Meter für Meter sollen sie weitere Details erfassen - mit Glück auch das Wrack der Boeing 777. Mit Hilfe der neuen 3-D-Karten können die Teams zumindest Zusammenstöße mit Vulkanspitzen vermeiden.