
Bedrohte Arten: China greift beim Artenschutz durch
China Drakonische Strafen für Verzehr bedrohter Tiere
China hat bisher in Sachen Tierschutz nicht eben eine ruhmreiche Rolle gespielt: Das Land gilt als einer der größten Absatzmärkte für Tierprodukte wie Nashorn, Elfenbein, Bärengalle oder Tigerknochenpulver. Das Resultat: Schwarzmarktpreise liegen auf Rekordhöhe, die Wilderei nimmt insbesondere in Afrika erschreckende Ausmaße an.
Inzwischen aber ergreift Peking immer härtere Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten. Erst im Januar ließ die Regierung sechs Tonnen beschlagnahmtes Elfenbein zerstören. Jetzt wird der Verzehr geschützter Tiere unter Strafe gestellt. Der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses fasste am Donnerstag einen Beschluss, laut dem 420 Arten wilder Tiere als gefährdet oder vom Aussterben bedroht gelten.
Auf der Liste stehen unter anderem Riesenpandas, Goldaffen, Schwarzbären und die chinesischen Schuppentiere. Wer ein solches Tier isst, soll künftig mit mehr als zehn Jahren Haft bestraft werden, wie chinesische Staatsmedien berichteten. Auf den wissentlichen Kauf illegal gejagter Tiere stünden künftig bis zu drei Jahre Gefängnis.
Auf der Roten Liste der Internationalen Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) mit Sitz in der Schweiz werden mehr als 11.000 bedrohte Tierarten geführt, die zunehmend weltweit gehandelt werden. In der traditionellen chinesischen Medizin und in Delikatessen werden eine Reihe von Körperteilen gefährdeter Tiere wie Nashörnern, Tigern oder Haifischen verwendet. Der zunehmende Wohlstand in China und anderen asiatischen Ländern treibt die Nachfrage nach diesen Mitteln nach oben.