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Wetterextreme 2010: Brände, Hitze, Fluten

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Bilanz 2010 Wetterextreme treten immer häufiger auf

Hochwasser, Waldbrände, Stürme - Naturkatastrophen haben in diesem Jahr weltweit Milliardenschäden angerichtet. Der Versicherungskonzern Münchner Rück sieht einen Zusammenhang mit dem Klimawandel und fordert weniger CO2-Emissionen.

München - Schwere Unwetter und riesige Feuersbrünste haben in den ersten neun Monaten des Jahres tausende Menschen das Leben gekostet und Schäden in Milliardenhöhe angerichtet. Zwischen Januar und September registrierte die Münchner Rück 725 Katastrophen, die mit extremen Wetterereignissen in Zusammenhang stehen.

Das sei die zweithöchste Zahl für diesen Zeitraum seit 1980, wie der Konzern am Montag in München mitteilte. "Die Wettermaschine schaltet gewissermaßen einen Gang höher", sagte Peter Höppe, Leiter der Georisikoforschung der Versicherung. Die deutliche Zunahme dieser Ereignisse sei ein deutliches Zeichen für den bereits stattfindenden Klimawandel. In den Jahren 2000 bis 2009 hatten die Versicherer im Mittel 550 wetterbedingte Naturkatastrophen gezählt - 175 weniger als 2010 (jeweils Januar bis September).

sommerliche Hitzewelle in Russland

Überschwemmungen in Pakistan

Die aktuelle Häufung von Wetterextremen, wie die oder die massiven und Zentraleuropa, seien ein "starkes Indiz" dafür, dass sich das Klima verändere, sagte Höppe. Mit "sehr ambitionierten Maßnahmen" könne der Klimawandel zwar nicht mehr aufgehalten, aber immer noch gedämpft werden.

Allein bei den verheerenden Überschwemmungen in Pakistan seien mehr als 1700 Menschen gestorben, bei den wochenlangen Waldbränden und der Hitzewelle in Russland seien es sogar 11.000 gewesen. Für viele Wettergefahren sei die Datenlage aber noch nicht ausreichend, um gesicherte Aussagen über einen Zusammenhang mit dem Klimawandel zu machen.

Wetterextreme 2010

2010* Mittel 2001-2009*
Anzahl der Ereignisse 725 550
Gesamtschäden in Mio. US-Dollar 65.000 80.000
Todesopfer 21.000 30.000
* Januar-September, Quelle: Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft

Weltweit starben von Januar bis September rund 21.000 Menschen durch Wetterkatastrophen. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden summierten sich auf mehr als 65 Milliarden US-Dollar (48 Milliarden Euro), hat der Rückversicherer errechnet. Die ersten drei Quartale 2010 seien der bisher wärmste Jahreszeitraum seit Beginn der Aufzeichnungen vor 130 Jahren gewesen, allein die zehn wärmsten Jahre habe es in den letzten zwölf Jahren gegeben.

"Verbindliche CO2-Reduktionsziele müssen deshalb auf der Tagesordnung bleiben, sonst tragen künftige Generationen die Folgen", sagte Höppe in Hinblick auf den Weltklimagipfel im November und Dezember in Mexiko. Schon jetzt seien die Auswirkungen einer wärmeren Atmosphäre und der höherer Temperaturen in den Ozeanen deutlich zu spüren.

hda/dpa/dapd
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