Brasiliens Amazonas 7900 Quadratkilometer Regenwald binnen eines Jahres abgeholzt

Ein abgeholztes Feld im brasilianischen Amazonas-Regenwald
Foto: Carl de Souza / AFPIn Brasilien werden jedes Jahr Tausende Quadratkilometer Regenwald vernichtet, in diesem Jahr erreicht der Raubbau an der Natur den höchsten Stand seit 2008: Nach Abgaben des brasilianischen Umweltministeriums wurden zwischen August 2017 und Juli 2018 insgesamt 7900 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Das entspricht einer Fläche von mehr als einer Million Fußballfelder.
Im Vergleich zu vergangenem Jahr ist die Abholzung demnach um mehr als 13 Prozent gestiegen. Umweltminister Edson Duarte nannte als Grund illegale Abholzung und machte "gestiegene organisierte Kriminalität" dafür verantwortlich. Brasilien müsse den Kampf gegen Umweltverstöße ausweiten und die nachhaltige Entwicklung des Bioms schützen.
Die meisten Bäume wurden in den Bundesstaaten Pará und Mato Grosso gerodet. In Mato Grosso wird ein Großteil von Brasiliens Getreide angebaut. Kritikern zufolge muss der Wald dort vor allem der expandierenden Landwirtschaft weichen.
Der Regenwald in der Amazonasregion ist der größte der Erde. Ein Großteil des Walds liegt auf brasilianischem Staatsgebiet. Der neu gewählte Präsident Jair Bolsonaro hatte im Wahlkampf angekündigt, eine Straße durch den Regenwald asphaltieren zu lassen. Er überlegt außerdem, das Umwelt- mit dem Landwirtschaftsministerium zu fusionieren. Minister Duarte warnte vor der Zusammenlegung. Kritiker befürchten, dass der Umweltschutz mit der Fusion hinter den Interessen der mächtigen Agrarlobbys zurückstehen muss.
Im vergangenen Jahr war die Abholzung des Regenwalds noch um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken und betrug knapp 7000 Quadratkilometer. Der geringste Stand wurde 2012 erreicht, als nur 4500 Quadratkilometer Wald gerodet wurden.
Im Jahr 2004 hatte die damalige Regierung Maßnahmen zum Kampf gegen die Abholzung erlassen. In dem Jahr wurde eine Fläche von der Größe Haitis - über 27.000 Quadratkilometer - abgeholzt.