Brasilien
Isolierter Indianerstamm im Dschungel entdeckt
Im brasilianischen Urwald ist ein Indianerstamm entdeckt worden, der noch nie zuvor Kontakt zur Außenwelt hatte. Den Behörden gelangen sensationelle Bilder: Wütende Krieger, bemalt mit roter Farbe, schießen Pfeile auf ein Flugzeug ab.
Rio de Janeiro - Es ist einer der letzten bislang unberührten Indianerstämme, die es weltweit noch gibt: Bei einem Flug über ein Naturschutzgebiet nahe der brasilianisch-peruanischen Grenze fotografierte die brasilianische Regierungsorganisation zum Schutz der indigenen Bevölkerung Funai mehrere indianische Krieger, Hütten und bepflanzte Äcker.
Funai-Experte José Carlos Meirelles Junior sagte der Nachrichtenagentur AP, dass seine Organisation in dieser Region seit 20 Jahren vier isolierte Völker begleitet habe. Funai kontaktiere die Stämme nicht, weil man so ihre Autonomie und ihren Lebensraum bewahren wolle. "Wir haben den Flug gemacht, um ihre Häuser zu zeigen, zu zeigen, dass sie da sind, dass es sie gibt", sagte Meirelles. Das sei sehr wichtig, denn es gebe Leute, So Meireilles, die das bezweifelten.
Die jetzt entdeckten Indianer sind bedroht: Illegale Regenwaldabholzung in Peru treibe die Indianerstämme über die Grenze und provoziere Konflikte mit den dort ansässigen 500 Indianern. Weltweit, so schätzt die internationale Nichtregierungsorganisation Survival International, gebe es noch etwa 100 bisher unberührte Stämme - die meisten von ihnen in Brasilien und Peru.
"Diese Bilder sind der Beweis, dass es noch immer unberührte Stämme gibt", sagte Stephen Corry, Direktor von Survival International. "Die Welt muss aufwachen und sicherstellen, dass ihr Gebiet durch internationale Gesetze geschützt wird. Ansonsten werden sie in Kürze aussterben."
lub/AP/Reuters
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