Chemie Neues Element heißt "Roentgenium"

Chemiker müssen sich einen neuen Namen merken. Das Element mit der Ordnungszahl 111, von deutschen Forschern bereits vor zehn Jahren entdeckt, steht künftig als "Roentgenium" im Periodensystem.

Darmstadt - Zehn Jahre lang hatte es nur eine Nummer. Jetzt hat es einen Namen: "Roentgenium", kurz "Rg". So heißt fortan jenes chemische Element, das ein internationales Forscherteam unter deutscher Leitung 1994 erstmals nachweisen konnte. Die Fachwelt sprach seitdem schlicht vom Element mit der Ordnungszahl "111" - und das, obwohl der Nachwuchs ziemlich gewichtig ist: Roentgenium ist das schwerste Element des Periodensystems mit einem Namen.

Den Namen für "111" haben seine Entdecker von der Darmstädter Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) ausgewählt. Die International Union of Pure and Applied Chemistry (Iupac) nahm jetzt den Namensvorschlag der GSI an, mit dem der Physiker und Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) geehrt werden soll.

Das Team um Sigurd Hofmann hatte Roentgenium durch Kernfusion beim Beschuss einer Wismut-Folie mit Nickel-Ionen erzeugt. Das Element zerfällt bereits nach Sekundenbruchteilen und kann nur mit empfindlichen Analyseverfahren nachgewiesen werden. Im Taufen von Elementen sind die GSI-Forscher geübt: Sie haben bereits mehrere neue Elemente entdeckt, zuletzt im vergangenen Jahr das 110. Element des Periodensystems, das mittlerweile den Namen "Darmstadtium" trägt.

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