China Pandas kehren aus dem Exil zurück
Chengdu - Eigentlich sollte es nur ein Kurztrip werden: Um den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr ein zusätzliches Highlight zu verschaffen, hatten die chinesischen Organisatoren acht Pandabären aus ihrem Naturreservat in der Provinz Sichuan nach Peking holen lassen. Doch weil das schwere Erdbeben im vergangenen Mai ihre Heimat schwer in Mitleidenschaft gezogen hat, mussten die lebenden Olympiamaskottchen deutlich länger in der Fremde bleiben als ursprünglich geplant.
Doch nun geht es aus dem Exil wieder nach Hause zurück. Das chinesische Staatsfernsehen CCTV zeigte, wie Wärter die Tiere mit Hilfe von Leckereien wie Karotten oder Maisbrot in Käfige lockten. Diese wurden später in ein Flugzeug für den Rückweg nach Sichuan verladen. Vor dem Abschied hatte der Pekinger Zoo eine Zeremonie für die Tiere abgehalten - und deren Fußabdrücke abgenommen, als Erinnerung an das Bärenintermezzo in der Hauptstadt.
Die Tiere lebten ursprünglich im Reservat von Wolong, das beim Erdbeben am 12. Mai 2008 schwer beschädigt wurde. Das Gebiet liegt einige Autostunden von der Millionenstadt Chengdu entfernt, wo es auch eine Aufzuchtbasis für Pandas gibt. Nun sollen sie in Bifenxia unterkommen, wo ein neues Haus mit angrenzender Außenanlage für die Tiere entstanden ist. Hier gibt es bereits andere Exilanten aus Wolong.
Der Große Panda, eines der nationalen Symbole Chinas, ist akut vom Aussterben bedroht. Nach chinesischen Statistiken gibt es noch knapp 1600 Exemplare in freier Wildbahn. Das Problem: Weil sich die Bevölkerung immer mehr ausbreitet, hat der Große Panda in China immer weniger natürliche Lebensräume. Gesucht sind steile, dicht bewachsene Hänge in regenreichen Bergregionen, doch die werden immer knapper.