Asien Rauch und Abgase verpesten Großstädte

Schlechte Luft in Ostasien: Waldbrände auf der indonesischen Insel Sumatra sorgen für Probleme in einigen Ländern. In China verpesten erneut Abgase Metropolen - Behörden ziehen eine erschütternde Bilanz.
Waldbrand in Sumatra: Gefahr für Großstädter

Waldbrand in Sumatra: Gefahr für Großstädter

Foto: Azwar/ dpa

Sumatra versinkt in Rauchschwaden: Mehr als 50.000 Menschen leiden auf der indonesischen Insel nach offiziellen Angaben wegen dichten Rauchs und Smog unter Atemproblemen. Ausgelöst wurde beides durch Waldbrände.

Auch der Flugverkehr ist eingeschränkt. Seit dem vergangenen Wochenende seien Dutzende Flüge in der Region gestrichen worden, teilten die Behörden am Dienstag mit. Der Smog beeinträchtigt auch die Nachbarländer Malaysia, Singapur und Thailand.

Schon vor rund zwei Wochen hatten die Behörden der Provinz Riau den Notstand ausgerufen und die Zentralregierung in Jakarta um Hilfe gebeten. 2500 Soldaten und Feuerwehrmänner bekämpfen die Flammen.

Auch China leidet erneut unter starkem Smog - dort sind Industrieabgase die Ursache. Feinstaub und Stickoxide rauben Bürgern den Atem. Kaum eine Großstadt hält die Grenzwerte ein. Die Umweltschutzbehörde gibt Verstöße zu. Aber der Giftcocktail lässt sich schwer vertreiben.

Drei Städte ohne Smog

Am Dienstag kletterte der Index für die Schadstoffe in Peking laut Messungen der US-Botschaft auf mehr als 350, er liegt damit fast zwanzig Mal über dem Grenzwert. Der Wert für den besonders gefährlichen Feinstaub kleiner als 2,5 Mikrometer lag über dem 14-Fachen des empfohlenen Grenzwertes der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Zuvor hatte der Vizechef der chinesischen Umweltschutzbehörde, Wu Xiaoqing, eine erschütternde Bilanz verkündet: Im vergangenen Jahr hätten nur drei von 74 Großstädten in China den staatlichen Standard für gute Luft eingehalten. Lediglich Lhasa auf der tibetischen Hochebene, die Stadt Haikou auf der Tropeninsel Hainan und die Küstenstadt Zhoushan in der ostchinesischen Provinz Zhejiang blieben unterhalb des Limits.

"Die Hauptursachen für den Smog sind Kohleverbrennung, Industrie, Fahrzeuge, Staub von Baustellen und Straßenbau", sagte Wu Xiaoqing am Samstag auf einer Pressekonferenz in Peking. Mit neuen Programmen will die Regierung den Giftcocktail aus Grob- und Feinstaub, Ozon, Schwefeldioxid, Stickoxiden und anderen Stoffen in Chinas Luft eindämmen. Noch in diesem Jahr sollen veraltete Stahl- und Zementfabriken ihre Produktion einschränken.

boj/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren