Gewebeproben Forscher hält Yeti für Nachkommen von Eisbär-Urahn

Angebliche Sichtung: Gerüchte um das Affenwesen
Foto: CorbisEin britischer Genforscher will das Rätsel um den sagenumwobenen Yeti per Erbgutanalyse gelöst haben. Er habe über selbsternannte Augenzeugen aus aller Welt Gewebeproben erhalten, die angeblich nach Sichtungen des Zottelwesens genommen worden sein sollen, erklärte Bryan Sykes von der Universität Oxford.
Zwei davon stammten demnach aus dem Himalaja-Gebirge und waren identisch mit dem Erbgut aus dem in Norwegen gefundenen Kieferknochen eines Urahnen des heutigen Eisbären. Dieser habe vor 40.000 bis 120.000 Jahren gelebt. Allerdings gibt es auch etwas andere Daten zu den letzten gemeinsamen Vorfahren von Braun- und Eisbär.
Der Yeti ist ein stark behaartes, zweibeiniges Wesen, das in Fabeln und anderen Erzählungen vor allem im Himalaja angesiedelt und häufig als affenähnliche Gestalt beschrieben wird. Doch auch in Nordamerika und dem Kaukasus soll es gesichtet worden sein. Allgemein anerkannte Beweise für die Existenz des Yetis gibt es bisher nicht.
"Aufregende und völlig unerwartete Ergebnisse"
Doch aus 27 der 70 zugesandten Gewebeproben konnte Sykes nach eigenen Worten verwertbare DNA-Erbsubstanz gewinnen, die dann mit dem Erbmaterial anderer bekannter Tiere in Datenbanken verglichen wurde. Die beiden Proben aus dem Himalaja, die angeblich vor 40 Jahren in der Kaschmir-Region Ladakh und vor einem Jahrzehnt in Bhutan genommen wurden, hätten schließlich "aufregende und völlig unerwartete Ergebnisse geliefert".
Denn ihr genetischer Fingerabdruck sei nicht mit Braunbären oder anderen modernen Bärenarten verwandt, sondern mit dem historischen Eisbär-Urahnen. Den hält zwar auch Sykes für ausgestorben, doch glaubt er, dass sich in den höheren Gebirgsregionen des Himalajas eine Nachfolgespezies herausgebildet haben könnte.
Diese könnte auch aus einer Paarung mit Braunbären hervorgegangen sein. Allerdings "gibt es bei der Interpretation der Ergebnisse noch weiteren Arbeitsbedarf", sagt Sykes. Für weitere Spekulationen ist also gesorgt.