Medienbericht Sohn von Donald Trump erlegt vom Aussterben bedrohten Bock in der Mongolei

Donald Trump Jr. gilt als großer Fan der Großwildjagd. Nun soll der Sohn des US-Präsidenten in der Mongolei ein gefährdetes Schaf getötet haben - die Abschussgenehmigung besorgte er sich demnach erst im Nachhinein.
Donald Trump Jr.: Nächtliche Jagd auf eine bedrohte Art

Donald Trump Jr.: Nächtliche Jagd auf eine bedrohte Art

Foto: Lucas Jackson/ REUTERS

Argalis sind die größten freilebenden Schafe der Welt und bekannt für ihre riesigen, gebogenen Hörner, die bis zu einem Meter lang werden können. Weil ihre Population in den vergangenen Jahren rapide geschrumpft ist, stehen die Tiere in der Mongolei unter besonderem Schutz, einige bezeichnen sie gar als "nationalen Schatz".

Donald Trump Jr., der älteste Sohn des US-Präsidenten, soll sich jedoch über die Schutzbestimmungen hinweggesetzt und eines der Schafe im Sommer bei einer Jagd erlegt haben. Dies berichtet die Rechercheplattform ProPublica  und beruft sich dabei auf lokale Quellen.

Exemplar eines Argali

Exemplar eines Argali

Foto: Long Zhiyong/ Getty Images


Demnach hat sich Trump Jr. die für den Abschuss benötigte Genehmigung aber erst nachträglich besorgt. Kurz nachdem er diese bekommen hatte, traf er sich mit dem Präsidenten der Mongolei, Chaltmaagiin Battulga - vermutlich als Gegenleistung für die Abschusslizenz, die nur äußerst selten vergeben wird. Nach den Recherchen soll Trump Jr. nur eine von drei überhaupt erteilten Jagdgenehmigungen für das Gebiet bekommen haben. Laut ProPublica entscheiden Geld, Beziehungen und Politik darüber, wer eine Abschussgenehmigung für die begehrten Trophäen bekommt.

"Trump Jr. erschoss das Argali in der Nacht"

"Trump Jr. erschoss das Argali in der Nacht", sagte einer der Guides, der den Präsidentensohn bei der Reise begleitete, zu ProPublica. "Er hat die örtlichen Jagdführer daran gehindert, das Tier noch an Ort und Stelle zu zerlegen und sie stattdessen angewiesen, den Kadaver auf einem Aluminiumblech abzutransportieren, um das Horn und das Fell nicht zu beschädigen." Trump Jr. ist bekannt für seine Trophäenjagd. Bei der Reise in die Mongolei soll er auch einen Hirsch geschossen haben.

Die Einfuhr von Jagdtrophäen in die USA ist seit Jahren umstritten. Laut einem Beschluss aus der Präsidentschaftszeit von Barack Obama dürfen zumindest Trophäen aus afrikanischen Ländern nur in die USA eingeführt werden, wenn der Besitzer nachweist, dass der Tod des Tieres der Erhaltung der Art langfristig nützt.

Donald Trump hob die Bestimmung 2017 zunächst auf, aber zweifelte seine Entscheidung nur wenige Tage später wieder an. "Habe die Entscheidung zu Großwildtrophäen auf Eis gelegt, bis ich alle Naturschutzfakten studiert habe", schrieb Trump damals bei Twitter. Er habe große Schwierigkeiten nachzuvollziehen, wie "diese Horrorshow irgendwie zum Schutz von Elefanten oder anderen Tieren" beitragen solle.

Am Ende entschied er sich, die Einfuhr mit einer Sondergenehmigung zu erlauben . Ein Gericht prüft die Vorgehensweise jedoch gerade.

koe
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