Eisphänomen Die Ostsee gibt sich die Kugel
Hamburg - Jeden Winter schlendert der Fotograf Aleksandr Abrosimov am Strand Stroomi von Tallinn in Estland entlang. "Ich beobachte das Meer jedes Jahr aufs Neue", sagt er. Doch dieser Winter sei besonders gewesen - so viele Eiskugeln lagen am Strand!
Wie Eier mysteriöser Tiere wirkten die fünf bis zehn Zentimeter dicken Klumpen, schwärmt Abrosimov. "Wenn ich die Bilder meinen Freunden zeige, tippen sie auf Dinosauriereier, Monsterkaviar oder Tennisbälle", erzählt er. Erstaunlich symmetrische Perlen seien es gewesen dieses Jahr.
Das Rezept für Kugeln
Die Wissenschaft hat eine einfache Erklärung für das Phänomen: Im flachen Wasser bilden sich Eiskristalle, die mit leichter Brandung vor- und zurückschwappen. Bei eisigen Temperaturen gefriert das Wasser allmählich bis zum Grund - an den Kügelchen lagert sich immer mehr Eis an. Die stete Bewegung der Eismasse sorgt dafür, dass die Klumpen sich rundrollen.
Das genaue Rezept für die Kugeln aber ist unbekannt. Vermutlich muss das Wasser rasch abkühlen. Das Meer muss zudem flach sein, der Grund darf nicht steil abfallen. Diese Bedingungen herrschen am Finnischen Meerbusen vor Estland.
Auch andere winterliche Phänomene haben Spaziergänger immer wieder entzückt: Auf vielen Gewässern bilden sich kreisrunde Eisschollen, manche sind Tausende Meter groß.

Eiskreise: Rund, hart, kalt
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