El Hierro Experten erklären Vulkanausbruch für beendet

Fast war der Vulkan über die Meeresoberfläche gewachsen, doch nun ging ihm offenbar die Puste aus: Vor der Kanareninsel El Hierro trete kein Magma mehr aus, berichtet die Regionalregierung. Die Eruptionen verursachten einigen wirtschaftlichen Schaden.
Das El-Golfo-Tal auf der Kanaren-Insel El Hierro: Entwarnung nach Monaten

Das El-Golfo-Tal auf der Kanaren-Insel El Hierro: Entwarnung nach Monaten

Foto: Manuel Meyer/ dpa

Hamburg - Seit September hatte das Magma gebrodelt vor der Kanareninsel El Hierro. Ein Unterwasservulkan war ausgebrochen, er wuchs höher und höher. Riesige Teppiche aus Asche und Schwefel trieben im Atlantik.Nicht viel hat gefehlt, und eine neue Insel wäre entstanden; Anwohner suchten bereits einen Namen. Doch nun ist es vorbei, Experten erklären den Ausbruch am Meeresboden für beendet.

Es trete kein Magma mehr aus, gab die Regionalregierung der spanischen Inselgruppe am Montag in Santa Cruz de Tenerife bekannt. Ein Expertenkomitee sei übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen, dass der im Oktober 2011 begonnene Ausbruch auf dem Boden des Atlantiks beendet sei.

Vor der Südküste von El Hierro war auf dem Meeresboden in 300 Metern Tiefe Magma ausgetreten. Dadurch entstand ein neuer Unterwasservulkan. Seine Spitze liege nun rund 80 Meter unterhalb des Meeresspiegels. Die Behörden kündigten an, dass die Experten das Gebiet weiter überwachen werden, da man auf den Kanaren keine Erfahrungen mit einem solchen Vulkanausbruch habe. Der Vulkan kann jederzeit wieder erwachen; Eruptionen über Jahre wären möglich.

Schwerer wirtschaftlicher Schaden

Die Unterwassereruption hat den Bewohnern von El Hierro schwere wirtschaftliche Schäden verursacht. Die Insel lebt zum großen Teil vom Fischfang und von Touristen, die zum Tauchen auf die Kanaren kommen. Wegen des Ausbruchs konnte weder gefischt noch getaucht werden. Wochenlang waren Ortschaften gesperrt. Das Risiko, dass die Eruptionen an Land überspringen könnten, erschien groß.

El Hierro ist mit rund 270 Quadratkilometern und 10.000 Einwohnern die kleinste und am dünnsten besiedelte Insel der Kanaren. Sie ist zugleich die jüngste Kanareninsel und stieß erst vor gut einer Million Jahren über die Meeresoberfläche. Ohne regelmäßige Magmaausbrüche würden die Inseln von Wind, Wetter und Meer ausgewaschen - und schließlich im Ozean versinken.

boj/dpa
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