Elefanten Konferenz bannt nationalen Elfenbeinhandel

Die Weltnaturschutzkonferenz auf Hawaii fordert ein Verbot des in einigen Ländern legalen Handels mit Elfenbein. Wilderer töten pro Jahr Zehntausende Afrikanische Elefanten, die Population sinkt dramatisch.
Elefanten in Kenia

Elefanten in Kenia

Foto: Stephen Morrison/ dpa

Das Thema Elfenbein war ein Krimi bis zum Schluss. Tagelang diskutierten sich die 1300 stimmberechtigten Mitglieder der Internationalen Naturschutzunion (IUCN) auf ihrer Weltkonferenz in Honolulu (USA) die Köpfe heiß. Trotz Gegenwinds aus Namibia, Südafrika, Japan und Kanada konnte eine Resolution für ein Verbot des nationalen Elfenbeinhandels aber in der Nacht zu Sonntag (MESZ) doch noch umgesetzt werden. "Das ist ein guter Tag für Elefanten", twitterte eine erleichterte Kongressteilnehmerin.

Der erste fast Afrika-weite Elefanten-Zensus zeigt, dass statt der geschätzten 400.000 bis 630.000 Tiere nur noch gut 350.000 Afrikanische Elefanten in 18 Staaten des Kontinents leben. Grund für den dramatischen Rückgang - allein zwischen 2007 und 2014 um fast ein Drittel - ist vor allem Wilderei. Die Konferenz sprach sich deshalb nach hitziger Diskussion für ein striktes Handelsverbot für Elfenbein auch auf Binnenmärkten aus.

Rechtlich bindend ist der Beschluss der Weltnaturschutzkonferenz aber nicht. Ob und wie Elfenbein gehandelt werden darf, regelt das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (Cites). Schon seit Langem ist darin der internationale Handel mit Elfenbein verboten, nicht aber der nationale.

In Bangkok (Thailand) beschlagnahmtes Elfenbein

In Bangkok (Thailand) beschlagnahmtes Elfenbein

Foto: Narong Sangnak/ dpa

Artenschützer sehen in den noch legalen nationalen Elfenbeinmärkten ein großes Problem. Denn sie erleichtern Schmugglern ihre Arbeit. Händler können nämlich ein einmal ausgehändigtes Zertifikat für das Elfenbein mehrmals verwenden. Das erleichtert es, im weiteren Produktions- und Handelsweg auch Schmuggelware zu verwenden.

Ein völliges Verbot des Elfenbeinhandels könnte die Staatengemeinschaft schon bald beschließen, auch wenn Namibia und Simbabwe erst kürzlich gefordert hatten, den Handel sogar international wieder zuzulassen. Die nächste Weltartenschutzkonferenz findet vom 24. September bis 6. Oktober in Südafrika statt. Die Elfenbein-Resolution aus Hawaii soll dort als Beschlussvorlage dienen.

hda/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten