England Die Kokain-Shrimps von Suffolk

Forscher haben in englischen Süßwassergarnelen Spuren von Kokain nachgewiesen
Foto: Dmitri Maruta/ iStockphoto/ Getty ImagesEnglische Forscher haben in Süßwassergarnelen aus der Grafschaft Suffolk Kokainreste entdeckt. Auch das Schmerz- und Rauschmittel Ketamin ließ sich in den Tieren nachweisen. Die Forscher des King's College London und der University of Suffolk hatten die Tiere an 15 Standorten an der englischen Ostküste entnommen, wie sie im Fachblatt "Environmental International" berichten.
"Wir fanden in allen Proben Spuren von Kokain und anderer illegaler Drogen wie Ketamin. Aber auch Pestizide und Arzneimittel waren in den gesammelten Garnelen verbreitet", heißt es in der Studie. Nun wollen die Forscher untersuchen, ob nur Shrimps von der englischen Ostküste Kokain enthalten oder ob das Phänomen auch an anderen Standorten auftritt. Die Konzentrationen waren sehr gering. Ein Verzehr der Garnelen wäre für Menschen deshalb gesundheitlich ungefährlich.
In Berlins Abwasser schwimmt MDMA
Allerdings zeigen die Proben, wie leicht Drogen- und Medikamentenreste in die Umwelt gelangen. Die Forscher hätten solche Ergebnisse eher für Gewässer in Städten wie London erwartet, nicht aber in ländlichen Gegenden wie Suffolk.
Dass Drogenrückstände im Abwasser landen, ist schon länger bekannt. Analysen in 31 europäischen Städten zeigen, dass die Konzentration von Kokain im Abwasser im vergangenen Jahr gestiegen ist. Die höchsten Werte gibt es demnach in Belgien, Spanien, den Niederlanden und Großbritannien. In den Abflüssen deutscher Städte, allen voran in Berlin, landen vor allem erhöhte Rückstände der Droge MDMA, auch bekannt als Ecstasy.