Nordhalbkugel Fachleute erwarten überdurchschnittlich warmen Sommer

Zwischen Juni und August rechnen Fachleute in nördlichen Breiten mit höheren Temperaturen als im langjährigen Mittel. In Deutschland dürfte es jedoch ein eher durchschnittlicher Sommer werden.
Küste von Großbritannien im Sommer 2020: Auf der Suche nach Abkühlung

Küste von Großbritannien im Sommer 2020: Auf der Suche nach Abkühlung

Foto: Andrew Matthews / dpa

Nordwesteuropa – Deutschland eingeschlossen – dürfte in diesem Sommer als eine von wenigen Regionen weltweit keine Temperaturen über dem längerfristigen Durchschnitt erleben. Diese auf Modellrechnungen basierende Prognose  teilte die Weltwetterorganisation (WMO) am Dienstag mit. Dasselbe gelte in etwa auch für Südasien sowie den Nordteil Südamerikas.

Die Menschen am nördlichen Mittelmeer und in Südosteuropa müssen sich allerdings auf einen trockenen Sommer einstellen: Die Wahrscheinlichkeit sei gestiegen, dass es dort weniger als im langjährigen Durchschnitt der Jahre 1993 bis 2009 regne.

Ansonsten rechnet die WMO praktisch auf der ganzen Nordhalbkugel zwischen Juni und August mit höheren Lufttemperaturen als im Durchschnitt. Das betreffe vor allem den mittleren und westlichen Teil Nordamerikas, den Norden Asiens und die Arabische Halbinsel mit Saudi-Arabien und den Nachbarländern.

La Niña geht

Einer der Gründe für die überdurchschnittlichen Temperaturen ist das gerade beobachtete Ende des Wetterphänomens La Niña. La Niña und das Gegenstück, El Niño, tauchen alle paar Jahre auf und beschreiben eine Abkühlung oder Erwärmung des Oberflächenwassers in Bereichen des Pazifik. Das hat weltweite Wetterauswirkungen.

La Niña sorge vorübergehend für einen abkühlenden Effekt, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. »Das bedeutet, dass 2021 gemessen an den jüngsten Standards relativ kühl begonnen hat. Das sollte uns aber nicht zu der falschen Annahme führen, dass der Klimawandel eine Pause eingelegt hat«, sagte er.

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»Das La-Niña-Event 2020-2021 ist vorbei, in den kommenden Monaten werden neutrale Bedingungen erwartet«, schrieb die WMO auch beim Nachrichtendienst Twitter. Die Wahrscheinlichkeit für eine neutrale Lage liegt der Analysen der Organisation zufolge bei 78 Prozent. Die Chance, dass La Niña die Temperaturen in den kommenden Monaten weiter drückt, stehe dagegen bei nur 20 Prozent.

jme/dpa

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