Feuerberge auf Hawaii Wenn Vulkane miteinander reden
Der größte Vulkan der Welt, der Mauna Loa auf Hawaii, ist entgegen früherer Vermutungen möglicherweise doch mit dem benachbarten Kilauea verbunden. Zu diesem Ergebnis kommen US-Forscher, die im Mai des letzten Jahres ein seltsames Zusammentreffen aufgezeichnet haben: Als sich die Magmakammer des 4169 Meter hohen Mauna Loa auszudehnen begann, setzte gleichzeitig beim 1235 Meter hohen Kilauea eine Eruption ein.
Diese Beobachtung lege eine Art "interne Kommunikation" zwischen den Feuerbergen nahe, schreiben Asta Miklius und Peter Cervelli vom US Geological Survey auf Hawaii in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Nature". Über eine solche Verbindung zwischen Mauna Loa und Kilauea diskutieren Geologen zwar schon seit Jahrzehnten, die Theorie wurde jedoch wegen der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung des Eruptionsmaterials immer wieder verworfen.
Miklius und Cervelli berufen sich auf eine statistische Analyse der zwei vulkanischen Ereignisse auf Hawaii, wonach ihr Zusammentreffen wahrscheinlich kein Zufall ist. Die uneinheitliche Beschaffenheit der Lava können die beiden Forscher zwar nicht erklären. Sie vermuten jedoch, dass die Vulkane über die Erdkruste miteinander interagieren. So könnten die unterirdischen Bewegungen des Mauna Loa den Druck auf seinen Nachbarvulkan derart erhöht haben, dass dieser zum Ausbruch gebracht wurde.
Das Vulkansystem von Hawaii, zu dem neben den besonders aktiven Mauna Loa und Kilauea noch drei eher ruhige Feuerberge gehören, gilt als das größte der Erde. Es erhebt sich fast zehn Kilometer über den Grund des Pazifiks und ist damit höher als der Mount Everest. Die Inselgruppe liegt über einem so genannten Hot Spot, eine Magmaverbindung zum Erdmantel ist nachgewiesen. Wegen der Dünnflüssigkeit der Lava gelten die Ausbrüche in der Regel als relativ harmlos.