Feuerspucker In La Réunion kocht die Lava über
Der Piton de la Fournaise ist das Feuer im Inneren der Insel La Réunion. Das französische Überseedepartement vor der afrikanischen Ostküste wird beherrscht von dem über 2600 Meter hohen Vulkankegel. Und der Piton de la Fournaise, was sich in etwa mit "Backofen-Felsen" übersetzen lässt, ist höchst aktiv. Seit dem Jahr 1640 ist er mindestens 150 Mal ausgebrochen.

Vulkanausbruch: Lavaströme auf grünen Hügelflanken
Manchmal spuckt der Vulkan sogar im Jahresrhythmus Lava auf die Hänge der Insel - allerdings meist eine eher träge Sorte, die sich in gemächlichen Strömen die grünen Kegelflanken hinabwälzt. Der jüngste der Krater des Piton de la Fournaise, die Caldera Enclos Fouqué, hat einen mittleren Durchmesser von acht Kilometern und ist 200 Meter tief.
Die meisten der Ausbrüche sind sogenannte Spalteneruptionen. Die austretende Lava ergießt sich über die Wände des Vulkankegels bis auf den Grund der Caldera, bleibt also im Inneren des Kraters.
Diese Ausbrüche sind für die Bewohner der Insel also ungefährlich. Gelegentlich, zuletzt im Jahr 1998, tritt aber auch Lava außerhalb des Kraters aus. Auch dann ist die Gefahr jedoch gering, da es sich üblicherweise um sogenannte effusive Eruptionen handelt. Dabei fließt die Lava mehr, als in großen Eruptionen aus dem Boden zu dringen. Die Lavaströme zerstören so höchstens einige hundert Meter Straße oder ein paar Häuser.
Für die Bevölkerung besteht keine unmittelbare Gefahr. Jedes Mal, wenn der "Backofen" wieder flüssiges Feuer spuckt, versammeln sich deshalb große Gruppen von Schaulustigen an den Hängen des Vulkans, auf dessen Rücken die Insel sitzt.
Réunion ist erst vor etwa zwei Millionen Jahren entstanden, als der Vulkan Piton des Neiges aus dem indischen Ozean auftauchte. Vor etwa 380.000 Jahren wuchs an der Südseite des ersten Vulkans ein zweiter: der Piton de Fournaise - der den Inselbewohnern nun ein frühzeitiges Silvesterfeuerwerk liefert.