Forscher warnen Temperaturanstieg bedroht Gewässer
Der globale Erwärmung könnte sich katastrophal auf Frischwasser- und Feuchtgebiete auswirken. US-Forscher befürchten schrumpfende Fischbestände und eine schlechtere Wasserqualität.
Sollte die von vielen Forschern vorhergesagte Klimaveränderung eintreten, könnte sie in Nordamerika Pflanzen- und Fischbestände zerstören, Feuchtgebiete verschwinden lassen und die Wasserqualität schmälern. Das ist das Ergebnis eines neuen Reports, den das Pew Center on Global Climate Change veröffentlicht hat. Für den Bericht wertete ein Team unter Leitung des Biologen LeRoy Poff von der California State University nach eigenen Angaben mehr als 150 wissenschaftliche Studien aus.
Fischbestände gefährdet
"Feuchtgebiete und aquatische Ökosysteme reagieren empfindlich auf klimatische Schwankungen", sagt Poff. Insbesondere Kaltwasserfische wie Forelle und Lachs könnten aus großen Teilen ihrer bisherigen Lebensräume verschwinden. Einige Arten, so Poff, könnten bei dem Versuch, in nördlichere Gefilde auszuwandern, durch natürliche und von Menschen verursachte Hindernisse aufgehalten werden und aussterben.
"Ein Anstieg um vier Grad Celsius", so Poff, "würde Wasserlebewesen zwingen, über 600 Kilometer nach Norden zu wandern, um ihre gewohnten Temperaturbedingungen vorzufinden." Fische wie Karpfen und Großmaulbarsch, die sich im warmen Wasser wohlfühlen, würden sich dagegen weiter verbreiten als bisher.
Geringere Wasserqualität
Zudem würde die Wasserqualität, so die Studie, durch den schwächeren Abfluss im Sommer und die höheren Temperaturen deutlich abnehmen. Die Erwärmung brächte überdies ein größeres Algenwachstum mit sich, das wiederum den Sauerstoffgehalt des Wassers senken würde. Die Folge wäre laut Poff ein Verlust von Raubfischarten, was negative Effekte auf die Nahrungskette hätte.
Damit nicht genug: Auch eine Verringerung der Niederschläge durch höhere Temperaturen könnte sich nach Poffs Meinung nachteilig auf die Binnengewässer auswirken. Wo im Winter statt Schnee nur noch Regen falle, könnten Überflutungen die Brut der Fische zerstören. In den trockenen Sommermonaten fehlten dagegen die Schneevorräte, die Flüsse vor dem Austrocknen bewahren.
Allerdings räumen die Autoren der Studie ein, dass die Effekte einer globaler Erwärmung schwierig vorherzusagen sind. Weder die Stärke der Temperaturschwankungen noch ihre Auswirkungen auf die Niederschlagsmengen könne man mit Sicherheit prognostizieren.
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