Cäsium 134 Forscher finden in Kanada radioaktive Spuren von Fukushima-GAU

Wissenschaftler haben im Westen Kanadas Cäsium 134 nachgewiesen. Damit finden sich auf dem amerikanischen Kontinent erstmals radioaktive Spuren der Atomkatastrophe von Fukushima.
Blick auf das Kernkraftwerk Fukushima: Die Spuren der Katastrophe haben Kanada erreicht

Blick auf das Kernkraftwerk Fukushima: Die Spuren der Katastrophe haben Kanada erreicht

Foto: REUTERS/Kyodo

Vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima haben Forscher erstmals vor der Küste Nordamerikas radioaktive Spuren des Atomunfalls nachgewiesen. In zwei Proben, die im Februar im Pazifik vor der kanadischen Provinz British Columbia genommen wurden, ist erstmals Cäsium 134 entdeckt worden. Das teilte das Wissenschaftlernetzwerk Fukushima Inform  auf seiner Webseite mit.

Das Isotop ist charakteristisch für den GAU, der sich in Folge eines Tsunamis am 11. März 2011 im Atomkraftwerk Fukushima ereignet hatte. Alle anderen Quellen für das künstliche Isotop, allen voran der Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 könnten als Ursache für den Fund nahe der Ortschaft Ucluelet ausgeschlossen werden. Nach 29 Jahren sei das Cäsium 134 aus Tschernobyl so weit zerfallen, dass es in Kanada nicht mehr nachweisbar sei, teilten die Forscher mit.

Jay Cullen von der University of Victoria, der Fukushima Inform angehört, sagte dem kanadischen Radiosender CBC, die Cäsium 134-Konzentration liege etwa tausendfach unter der für Trinkwasser empfohlenen Höchstmenge. Dass die Spuren jetzt die nordamerikanische Küste erreichten, sei anhand von Computermodellen bereits vorhergesagt worden.

Um die Auswirkungen des Atomunfalls in Fukushima auf die Umwelt vollständig zu klären, seien noch mehrere Jahre notwendig. In den kommenden Monaten wollen die Wissenschaftler an der kanadischen Küste weitere Proben sammeln.

syd/AFP
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