Kreidezeit So schnell waren die Fleischfresser auf zwei Beinen

Wie schnell waren Dinosaurier in der Kreidezeit unterwegs? Eine Analyse von mehreren Fußspuren verrät, mit wie viel Kilometer pro Stunde die Riesenechsen sich fortbewegt haben – und wer allen davonlief.
Fleischfressender Dinosaurier auf Nahrungssuche

Fleischfressender Dinosaurier auf Nahrungssuche

Foto: Mark Stevenson / Getty Images/Stocktrek Images

Im Dino-Kultfilm Jurassic Park stampft der schwerfällige Tyrannosaurus rex durchs Bild und verbreitet Angst und Schrecken. Doch nicht alle Zweibeiner der Urzeit waren so trampelig, einige waren sogar ziemlich flink.

Eine Analyse von 120 Millionen Jahre alten Dinosaurierspuren aus Spanien deuten darauf hin, dass fleischfressende Dinosaurier, die zur gleichen Gruppe wie der T-Rex gehören, sehr beweglich sein konnten. Die Spuren stammen von einem mittelgroßen Raubsaurier, der wohl mit bis zu 45 Kilometer pro Stunde unterwegs war. Das geht aus einem Artikel in »Scientific Reports« hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Forscher stützen ihre Vermutungen auf versteinerte Fußspuren. Zum Vergleich: Ein Jogger ist mit rund zehn Kilometer pro Stunde unterwegs.

Die Zeichnung zeigt den kleinen Raptorex, der vor rund 125 Millionen Jahren gelebt hat – mit seinen kräftigen Kiefern und den Stummelärmchen sieht er aus wie ein Tyrannosaurus rex als Miniaturausgabe

Die Zeichnung zeigt den kleinen Raptorex, der vor rund 125 Millionen Jahren gelebt hat – mit seinen kräftigen Kiefern und den Stummelärmchen sieht er aus wie ein Tyrannosaurus rex als Miniaturausgabe

Foto: Todd Marshall / picture-alliance/ dpa

Die Ergebnisse stimmen auch mit anderen Untersuchungen überein. In Utah und Texas wurden ebenfalls Dinosaurier-Spuren gefunden, die auf recht hohe Geschwindigkeiten hindeuten. Die dortigen Zweibeiner kamen auf bis zu 50 Kilometer pro Stunde. Die Forscher schließen daraus, dass die größten Saurier nicht unbedingt die schnellsten waren.

Um die Laufgeschwindigkeit zu berechnen, maßen die Wissenschaftler die Länge des Fußabdrucks und berücksichtigten die Hüfthöhe des Dinosauriers und die Schrittlänge – also den Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Fußabdrücken desselben Fußes.

Die schnellsten Dinos stammen aus der Familie der Theropoden. Diese fleischfressenden Dinosaurier standen auf zwei Beinen und konnten nicht fliegen, wie etwa der bekannte Velociraptor. Die Fußabdrücke aus Spanien stammen von Sauriern, die rund zwei Meter groß waren. Vom Maul bis zum Schwanz maßen sie etwa vier Meter, so die Forscher.

Die Wissenschaftler vermuten, dass es noch schnellere Dinosaurier als die Theropoden gab. Deren Spuren wurden aber noch nicht gefunden.

sug
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