Artenschutzkonferenz CITES Gegner von Elfenbeinhandel feiern Erfolg

Der Vorstoß hätte die Elefanten-Wilderei vermutlich gestärkt: Simbabwe und Namibia wollten Elfenbeinvorräte verkaufen. Doch der Antrag wurde auf der Weltartenschutzkonferenz gestoppt.
Beschlagnahmtes Elfenbein in Thailand

Beschlagnahmtes Elfenbein in Thailand

Foto: Narong Sangnak/ dpa

Gegner der Legalisierung des Elfenbeinhandels haben bei der Welt-Artenschutzkonferenz (Cites) einen Erfolg gefeiert. Auf dem Treffen im südafrikanischen Johannesburg scheiterte am Montag ein Antrag für ein Verfahren, das den Handel mit Elfenbein künftig erleichtern könnte.

Vertreter aus 183 Ländern tagen noch bis 5. Oktober, um neue Regeln für den weltweiten Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen aufzustellen."Südafrika wollte die Diskussion über das Verfahren, wie man zu einer Handelsfreigabe kommt, vorantreiben", erklärte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums am Dienstag.

Dies sei mehrheitlich abgelehnt, weil es als eine Richtungsentscheidung pro Handelsfreigabe gedeutet worden wäre. Internationale Naturschutzorganisation begrüßten das Ergebnis.

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Artenschutzkonferenz: Entscheidungen über Leben und Tod

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Die Artenschutzkonferenz beschloss 1989, den internationalen Handel mit Elfenbein zu verbieten. Nun machen die USA und mehrere afrikanische Länder Druck, den Handel mit Elfenbein auch von Binnenmärkten zu bannen. Der Binnenhandel stelle oft ein Schlupfloch für Elfenbeinhändler dar, um das Elfenbein "reinzuwaschen", sagte Satyen Sinha vom Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW).

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Die Europäische Union jedoch will den Handel mit antikem Elfenbein innerhalb der EU weiterhin erlauben. "Wir stimmen zu, dass der Binnenhandel beobachtet werden soll, aber nur, wenn es eine Verbindung mit dem internationalen Handel gibt", sagte der Leiter der EU-Delegation Gael de Rotalier.

Einst lebten 20 Millionen Elefanten in Afrika, jetzt sind es noch 350.000 - deutlich weniger als vermutet. Ursache ist die Wilderei.

Bei der Artenschutzkonferenz Cites in Johannisburg treffen grundsätzlich verschiedene Meinungen aufeinander: Die einen wollen den Schutz bedrohter Tierarten stärken und Strafmaßnahmen verschärfen. Die anderen wollen selbst in den Handel eingreifen, um dem illegalen Handel den Profit abzugraben.

Soll man also Tiere in begrenzter Zahl töten oder begehrte Trophäen von ihnen "ernten", um die Art als Ganzes zu schützen?

Ja, meinten zum Auftakt der Cites-Konferenz die Vertreter von Swasiland: Sie beantragten förmlich, rund 300 Kilogramm Nashorn-Horn im Schätzwert von zehn Millionen US-Dollar auf den Markt zu bringen.

Man kann Nashörner betäuben, um das Horn zu "ernten" - es wächst sogar nach, vollständig und lebenslang. In Afrika sind Tierschutzorganisationen aktiv, die Nashörner darum präventiv "verstümmeln", um sie vor dem Abschuss zu retten.

boj/dpa
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