Genanalyse Reis stammt aus Südchina

Reisernte: Mehr als tausend verschiedene Variationen
Foto: Werner Rudhart/ dpaLondon - Die Geburtsstätte des Grundnahrungsmittels Reis liegt im Süden Chinas. Dies berichten Forscher nach einer genetischen Analyse unterschiedlicher Sorten im Wissenschaftsmagazin "Nature" (online) . Demnach kultivierten Bauern vor vielen tausend Jahren den Wildreis in der mittleren Region des Perlflusses in Südchina.
Fachleute meinen auch, dass der heute gebräuchliche Kulturreis (Oryza sativa L.) einst aus dem Wildreis Oryza rufipogon hervorgegangen ist. Wie und wo das genau passierte, war aber bisher unklar. Die Forscher um Xuehui Huang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai bestimmten nun zunächst die Gensequenz von 446 Sorten Wildreis aus unterschiedlichen geografischen Regionen. Sie verglichen diese anschließend mit Gensequenzen von mehr als tausend verschiedenen Kulturreisvarietäten.
Die Verwandtschaftsbeziehungen der Sorten zeigten den Experten, auf welchen Wegen sich Reis ausgebreitet hat. Auf diese Weise konnten sie die Entwicklung der Sorten während der Domestizierung verfolgen.
Das Ergebnis: Aus einer kleinen Population des Wildreises Oryza rufipogon entstand in Südchina zunächst Reis der Unterart Oryza sativa japonica. Japonica-Reis umfasst Mittel- und Rundkornsorten, zum Beispiel Kleb- und Milchreis. Durch Einkreuzung lokaler Wildreis-Populationen entwickelte sich den Forschern zufolge bei der Ausbreitung des Kulturreises Richtung Südasien und Südostasien die zweite heute verbreitete Unterart: Oryza sativa indica. Dabei handelt es sich um Langkornreis wie Basmati oder Patna.
Ihre Studie erhelle nicht nur den Ursprung des domestizierten Reises, sondern werde auch bei der Züchtung neuer Sorten hilfreich sein, schreiben die Wissenschaftler. Heute gibt es unzählige Reissorten. Sie sind für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung das Hauptnahrungsmittel. Reis wird vor allem in Asien angebaut.