Gestörter Walgesang Buckelwale müssen gegen Meereslärm ankämpfen

Buckelwale vor der Küste von Alaska (im Oktober 2009): Sprachähnliche Signale
Foto: Tom Miller/ APEs ist laut geworden im Meer. Sonarimpulse von Marineschiffen machen Delfine zeitweise taub, Schiffsmotoren sorgen für Dauerlärm, und sogenannte Air Guns, die zu seismischen Messungen bei der Ölsuche zum Einsatz kommen, produzieren ebenfalls enorm laute Schallwellen in den Ozeanen der Welt.
Leidtragende des Ozean-Smog sind die Meerestiere: Meeresbiologen und Naturschützer warnen vor den Folgen der Lärmstrapazen unter Wasser. Viele Meeressäuger wie Wale und Delfine jagen und orientieren sich mit Hilfe von Tönen. Wird der Orientierungssinn durch Unterwasserbeschallung gestört, kann es zu Strandungen von Tieren kommen. 420 Wale seien seit den sechziger Jahren auf diese Weise ums Leben gekommen, schreibt die amerikanische Umwelt- und Friedensforschungsorganisation Natural Ressources Defense Council.
Buckelwalen dienen die berühmten Gesänge (Hörbeispiele im Kasten links) der Kommunikation unter ihresgleichen. Forscher haben jetzt eine Entdeckung im Zusammenhang mit dem Lärm gemacht: Wenn ihr Gesang im lauten Meer schlechter zu hören ist, unterhalten sich Buckelwale lieber mit Hilfe ihrer Finnen. Das haben Wissenschaftler um Rebecca Dunlop von der University of Queensland in Gatton bei Beobachtungen der Kolosse an der Ostküste Australiens entdeckt.
Nahmen die natürlichen Geräusche mit den Windstärken zu, verständigten sich die Tiere immer weniger mit ihren beeindruckenden Lauten, sondern durch Auftauchen und Schlagen mit den Schwanz- oder Brustfinnen, berichten die Meeresbiologen in den "Biology Letters" der britischen Royal Society.
Mit ihren sprachähnlichen Signalen übermittelten die Buckelwale, die bis zu 30 Tonnen schwer werden können, zwar eine große Bandbreite von Informationen, die aber in lauter Umgebung verloren gingen könnten, erläutern die Wissenschaftler. "Weitere Forschungen müssen nun klären, wie die Tiere mit dem vom Menschen verursachten Lärm umgehen", schreiben Dunlop und Kollegen.