Verwandter des Wolfs
Erstmals Goldschakal in Thüringen gesichtet
Größer als ein Fuchs, kleiner als ein Wolf: In Thüringen ist zum ersten Mal ein Goldschakal in eine Fotofalle getappt. Die Tiere sind eigentlich in Südosteuropa heimisch.
Gut getarnt: In Mecklenburg-Vorpommern ist schon 2016 ein Goldschakal in die Fotofalle getappt
Foto: Universitäts- Und Hansestadt Gr/ dpa
In Thüringen ist im Nationalpark Hainich erstmals ein Goldschakal sicher nachgewiesen worden. Das Raubtier ist am Abend des 1. August von einer Fotofalle aufgenommen worden, sagte Manfred Großmann, Leiter des Nationalparks in Nordwestthüringen.
Goldschakale (Canis aureus) verdanken ihren Namen ihrem zumeist goldgelb gefärbten Fell, sie sind größer als Füchse und kleiner als Wölfe. Sie gelten als Allesfresser und ernähren sich hauptsächlich von Fischen, Mäusen und Aas, aber auch Pflanzen.
Der Nationalpark Hainich veröffentlichte die Bilder über Facebook:
Vom Park herangezogene Experten aus den USA und Slowenien hätten sich die Aufnahmen angeschaut und bestätigt, dass es sich um einen Goldschakal handelt. Die Tiere sind Artverwandte von Hunden und Wölfen und eigentlich auf dem Balkan und in Asien heimisch. Seit einigen Jahren streifen sie auch durch Mitteleuropa.
In den vergangenen Jahren wurden die Tiere in Brandenburg, Sachsen, Bayern, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen. Warum sie sich ausbreiten, ist unklar. Es könnte sein, dass die wärmeren Winter eine Rolle spielen, vermuten Experten.
Erstmals sind die Tiere vor rund 20 Jahren in Deutschland nachgewiesen worden, eine feste Population gibt es laut Großmann aber hierzulande nicht. Einzelne Tiere legten manchmal Hunderte Kilometer zurück. Auch in den Niederlanden ist bereits ein Goldschakal nachgewiesen worden. "Es war aber eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass ein Goldschakal hier mal in eine Fotofalle geht", so der Nationalparkleiter.