Haustier-Vorliebe Der beste Freund des Hundes

Eine schwedische Forscherin hat ergründet, wann Hunde Herrchen und Frauchen besonders schätzen. Ein Ergebnis: Wie stark der Mensch am Vierbeiner hängt, spielt dabei nicht unbedingt eine Rolle.
Starke Bindung: Hund und Frauchen beim Herbstspaziergang

Starke Bindung: Hund und Frauchen beim Herbstspaziergang

Foto: Corbis

Wie sehr ein Mensch seinen Hund mag, ist relativ leicht herauszufinden: Man kann ihn einfach fragen, im Zweifel sogar mittels eines standardisierten Fragebogens, wie dem Monash Dog Owner Relationship Scale (MDORS).

Doch Therese Rehn vom Institut für Veterinärmedizin an der Universität Uppsala in Schweden, interessierte etwas anders: Wie stark ist die Bindung des Hundes an seines Menschen - und durch was wird diese beeinflusst?

Im Rahmen ihrer Doktorarbeit  hat die Forscherin eine Reihe von Versuchen mit Mensch und Hund durchgeführt, um das herauszufinden. Durch den MDORS wusste sie, wie viel Zeit die Hundehalter ihren Vierbeinern widmeten, wie sie die Beziehung zu ihnen einschätzten und welche Probleme sie möglicherweise mit dem Hund verbanden.

Weil die Vierbeiner nun mal keine Fragebögen ausfüllen können, setzte die Doktorandin ein Verhaltensexperiment ein, die sogenannte Strange Situation Procedure (SSP). Dort wird unter anderem beobachtet, wie ein Hund eine unbekannte Umgebung erkundet und ob er mit einem Fremden spielt, wenn sein Besitzer an- oder abwesend ist. Auch das Wiedersehen von Herrchen und Frauchen nach einer Trennung liefert wichtige Hinweise.

Viele gemeinsame Aktivitäten sind der Schlüssel

Das Verfahren soll aufdecken, wie stark der Vierbeiner seinen Besitzer als "sicheren Hafen" ansieht und wie selbstbewusst er, gestärkt durch dessen Anwesenheit, mit seiner Umgebung interagiert. Die SSP ist die Abwandlung eines älteren Tests, mit dem die Bindung von Kleinkindern zu ihren Eltern gemessen werden kann.

Natürlich wurde hier nur eine kleine Gruppe von 20 Hunden samt Besitzer untersucht - und die Hundehalter hatten sich freiwillig zur Studie gemeldet, so dass das Ergebnis nicht generell für Hund und Herrchen gelten muss.

Doch es zeigte sich: Wie stark der Mensch die emotionale Bindung zum Hund einschätzte, beeinflusste das Verhalten der Vierbeiner nicht. Die Tiere waren dagegen besonders stark auf ihren Besitzer geprägt, wenn dieser sich tagtäglich viel mit ihnen beschäftigt. Auch wenn Hunden von ihren Haltern viel Intuition nachgesagt wird: Am Ende schätzen sie eben doch Taten, nicht nur Gedanken.

wbr
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