70 Jahre nach Ausrottung auf dem Kontinent Erstes Gepardenpärchen lebt wieder in freier Wildbahn in Indien

Ein wilder Gepard, der nach Indien umgesiedelt wird (Aufnahme vom September 2022)
Foto:Indian Press Information bureau / AFP
Mehr als 70 Jahre nach der Ausrottung von Geparden in Indien sind in dem Land zwei der Raubkatzen ausgewildert worden. »Beiden Geparden geht es gut«, schrieb der indische Umweltminister Bhupender Yadav auf Twitter, nachdem Männchen Obaan und Weibchen Asha ihr Quarantänequartier im Kuno-Nationalpark in Richtung Freiheit verlassen hatten.
Big day for the cheetah 🐆 reintroduction programme undertaken because of the decisive leadership of PM Shri @narendramodi ji!
— Bhupender Yadav (@byadavbjp) March 11, 2023
Two cheetahs (one male and one female) have been released into the wild in Kuno National Park from their enclosures.
Both cheetahs are doing good. pic.twitter.com/EoQNQNXu7L
Die beiden Geparden waren gemeinsam mit sechs Artgenossen im September aus Namibia nach Indien gebracht worden, nachdem das Oberste Gericht Indiens 2020 entschieden hatte, die Raubkatzen sollten versuchsweise wieder angesiedelt werden. Die Tiere wurden mit Senderhalsbändern ausgestattet, um ihre Bewegungen verfolgen zu können.
Das letzte Tier der Unterart Asiatischer Gepard auf dem Subkontinent soll ein indischer Prinz 1947 erlegt haben. Im Jahr 1952 wurde die Spezies schließlich für ausgerottet erklärt.
Erster Versuch, Geparden über Kontinente hinweg umzusiedeln
Das Wiederansiedlungsprogramm für die Afrikanischen Geparden, eine andere Unterart, ist für den indischen Premierminister Narendra Modi ein Prestigeprojekt. Offiziellen Angaben zufolge handelt es sich um den weltweit ersten Versuch, Geparden gezielt über Kontinente hinweg umzusiedeln.
Im vergangenen Monat waren zwölf weitere Geparden aus Südafrika zur Auswilderung in Indien eingetroffen. Insgesamt sollen in den nächsten zehn Jahren 100 weitere Tiere nach Indien übersiedelt werden, auch wenn einige Kritiker befürchten, dass die Tiere sich im neuen indischen Habitat nur schwer akklimatisieren und ihnen Leoparden im Nationalpark die Beute streitig machen könnten.
Geparden, eine der ältesten Großkatzenarten, sind weltweit vom Aussterben bedroht. Nur ungefähr 7000 Geparden leben Schätzungen zufolge noch in freier Wildbahn, die meisten von ihnen in Afrika.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes war vom »indischen Präsidenten Nevandra Mori« die Rede. Gemeint war Indiens Premierminister Narendra Modi. Wir haben die Stelle entsprechend korrigiert.