

Jakarta - Ganze Landstriche auf Sumatra sind in dichte Rauchwolken gehüllt: Nach Waldbränden warnten Experten am Donnerstag vor Gesundheitsgefahren. Auch die Nachbarländern Malaysia und Singapur sind betroffen, hier erreichte die Belastung wegen der schädlichen Rauchpartikel teilweise Höchstwerte. In Singapur stieg nach Angaben der Behörden am Mittwoch die Luftverschmutzung auf den höchsten Wert in der Geschichte des Stadtstaats. Im malaysischen Bundesstaat Johor fiel am Donnerstag wegen der Luftverschmutzung der Unterricht an den Schulen aus.
Auf Sumatra und im indonesischen Teil Borneos kommt es jedes Jahr in der Trockenzeit zu Waldbränden. Die Rauchschwaden ziehen oft tagelang über Singapur und Malaysia hinweg. Viele Brände werden Umweltorganisationen zufolge absichtlich von Plantagenbesitzern gelegt, die Land roden wollen.
Indonesiens Nachbar scheint die Geduld zu verlieren: Singapur forderte harte Strafen für Plantagenbesitzer, die Feuer legen. Niemand solle denken, er habe das Recht, die Umwelt zu verschmutzen und auf Kosten der Gesundheit anderer Menschen Geld zu verdienen, sagte Singapurs Umweltminister Vivian Balakrishnan der Tageszeitung "Straits Times".
In Indonesien sieht man keinen Anlass, zu handeln
Sein Land tue genug und sei sich der Auswirkungen der Brände bewusst, sagte hingegen am Mittwoch Indonesiens Außenminister Marty Natalegawa. 2011 etwa hat der Staat 64 Millionen Hektar Wald unter Schutz gestellt. Im Mai wurde das Abholz-Moratorium gegen den Widerstand der Industrie bis Mitte 2015 verlängert.
Wie der "Jakarta Globe" berichtete, wurde das Verbot gegen den Protest von Unternehmen durchgesetzt, die neue Palmölplantagen anlegen wollen. Indonesien sei infolge des Moratoriums als Palmölproduzent hinter Malaysia zurückgefallen, hatte etwa ein Industriesprecher beklagt.
Die Umweltorganisation Greenpeace begrüßte den Schritt. Leider sei das Moratorium aber nicht auf alle Wälder und Moore ausgeweitet worden, sagte Sprecher Yuyun Indradi. "Das wäre nötig, um die verbliebenen Tiger und Orang-Utans zu schützen."
Obwohl Brandrodungen in Indonesien verboten sind, werden immer wieder Wälder illegal abgefackelt. Bei solch einer Brandrodung im Norden Sumatras starben im vergangenen Jahr etwa hundert Orang-Utans.
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Pekanbaru, Indonesien: Nach Waldbränden ist die gesamte Region in dichte Rauchwolken gehüllt. Experten warnten am Donnerstag vor Gesundheitsgefahren.
Lieber drinnen bleiben: Die Gesundheitsbehörden der indonesischen Provinz Riau auf Sumatra forderten die Menschen auf, in ihren Häusern zu bleiben oder Gesichtsmasken zu tragen, wenn sie nach draußen gehen. Die Verschmutzungswerte der Region waren am Mittwoch weit über die zulässigen Grenzwerte gestiegen. Am Donnerstag hatte sich die Lage wieder etwas gebessert.
Kritische Höchstwerte in der gesamten Region: Auch in den Nachbarländern Malaysia und Singapur - das Bild zeigt einen Mann im Bankenviertel Singapurs - erreichte die Belastung wegen der schädlichen Rauchpartikel teilweise Höchstwerte.
Smog über Marina Bay: In Singapur stieg nach Angaben der Behörden die Luftverschmutzung am Mittwoch auf den höchsten Wert in der Geschichte des Stadtstaats.
Singapur im Smog: Umweltminister Vivian Balakrishnan fordert Strafen für Plantagenbesitzer, die in Indonesien Feuer legen, um Waldflächen zu roden. Niemand solle denken, er habe das Recht, die Umwelt zu verschmutzen und auf Kosten der Gesundheit anderer Menschen Geld zu verdienen.
Rushhour extrem: Am 20. Juli beherrscht der Smog den Morgen in Singapur.