Italien 22 Kilo Plastikmüll im Magen eines Pottwals gefunden
Schon wieder haben Umweltschützer große Plastikmengen im Magen eines gestrandeten Wals gefunden. Im Magen des toten Pottwals, der bereits in der vergangenen Woche vor der italienischen Küste angespült wurde, seien 22 Kilogramm Plastikmüll enthalten gewesen, berichten Umweltschützer. Zudem sei die Walkuh schwanger gewesen, bevor sie strandete.
"Sie war schwanger, das Junge ist aber mit ziemlicher Sicherheit gestorben, bevor die Walkuh strandete", sagte der Präsident der Umweltorganisation, Luca Bitteau, CNN. Neben dem Fötus seien in der Walkuh unter anderem Müllsäcke, Fischernetze und die Verpackung eines Waschmittels gefunden worden. Selbst den Barcode des Waschmittels habe man noch identifizieren können. Die genaue Todesursache des Wals sollen weitere Untersuchungen klären.
Bereits im vergangenen Monat war ein Wal auf den Philippinen angespült worden. In seinem Magen fanden Meeresbiologen rund 40 Kilogramm Plastikmüll. Unter anderem 16 Reissäcke aus Kunststoff.
Italiens Umweltminister Sergio Costa meldete sich auf Facebook zu Wort. "Gibt es immer noch Menschen, die sagen, dass dies keine wichtigen Probleme seien?", schrieb er. "Wir haben den Komfort von Einwegartikeln in den vergangenen Jahren unbeschwert genutzt, und jetzt tragen wir die Konsequenzen."
Das Europaparlament hat beschlossen, dass bestimmte Einwegartikel aus Kunststoff ab 2021 nicht mehr in der EU verkauft werden dürfen. Dazu gehören auch Einwegteller oder Wattestäbchen. Solche Teile wurden auch im Magen des toten Wals vor Sardinien gefunden.
Laut der EU-Kommission sollen durch die Maßnahmen bis 2030 Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro vermieden werden. In der EU entstehen jedes Jahr rund 26 Millionen Tonnen Plastikmüll. Deutschland ist der größte Verursacher unter den Mitgliedstaaten. Lesen Sie hier , was die EU gegen den Plastikmüll unternimmt.