Kampf gegen eingewandertes Insekt Die Aliens und die Killerhornisse

Die Kleinstadt Blaine liegt im US-Bundesstaat Washington, direkt an der Grenze zu Kanada. Normalerweise geht es dort recht ruhig zu. Doch am Wochenende absolvierte in der Nähe des Ortes ein Sonderkommando einen Einsatz. Insektenexperten in Spezialbekleidung entfernten ein Nest der Asiatischen Riesenhornisse aus einem Baum. Damit sollte die invasive Art daran gehindert werden, im Land Fuß zu fassen.

Die Schutzmontur, in der die Experten beinahe wie Aliens aussehen, ist extrem wichtig. Stiche der Asiatischen Riesenhornisse können tödlich sein. In Japan, so heißt es, verlieren jedes Jahr etwa 40 Menschen so ihr Leben. Ihr Körper reagiert mit einem allergischen Schock auf das Gift der Tiere. Die Riesenhornissen gelten bei richtigem Verhalten nicht unbedingt als aggressiv - wohl aber, wenn sie ihr Nest verteidigen wollen.

Hier zeigt Insektenexperte Sven Spichiger vom Washington State Department of Agriculture einige Asiatische Riesenhornissen vor, die das Spezialteam mit einer Art Riesenstaubsauger aus dem Baum geholt hat. Neben dem Risiko für gestochene Menschen ist der Einsatz der Behörde vor allem mit der Gefahr für einheimische Bienenarten zu erklären. Die Hornissen decken ihren Zuckerbedarf nämlich dadurch, dass sie gern Honigbienen, aber auch Wespen und andere Hornissen angreifen und töten. Die aggressiven Angreifer können ganze Bienenvölker innerhalb kürzester Zeit auslöschen.

Zwei leblose Exemplare der Asiatischen Riesenhornisse. Das Spezialteam war dem Nest bei Blaine auf die Spur gekommen, in dem sie mit Zahnseide Minisender an einzelnen Exemplaren befestigt hatten. Diese hatten dann den Ort des Nestes verraten und den Einsatz möglich gemacht. Ein Nest im nicht weit entfernten kanadischen Ort Nanaimo war bereits im vergangenen Jahr entfernt worden.

In Deutschland gibt es die Asiatische Riesenhornisse einstweilen noch nicht, sie ist nicht mit der bei uns mancherorts eingewanderten Art der Asiatischen Hornisse zu verwechseln. Diese gilt als deutlich harmloser.

Die Asiatische Riesenhornisse hat kaum natürliche Feinde, zumal wenn sie neu in Gebiete einwandert. In Asien können einige Vögel wie der Schopfwespenbussard die Tiere fressen. Doch diese Art gibt es in den USA oder Kanada nicht. Grundsätzlich ist es übrigens möglich, dass sich rivalisierende Völker der Riesenhornisse gegenseitig angreifen. Soweit wollten es die US-Behörden aber nicht kommen lassen.