Klimaforschung Europa drohen neue Flutkatastrophen
Eine anhaltende globale Erwärmung wird in Europa vermutlich zu einer Häufung extremer Regenfälle führen, wie Modellrechnungen dänischer Meteorologen bestätigen. Obwohl die Sommermonate generell trockener ausfallen, drohen deshalb öfter als bisher Flutkatastrophen wie die des letzten Jahres. Ihre Ergebnisse veröffentlichen Jens und Ole Christensen vom Meteorologischen Institut Dänemarks im Fachmagazin "Nature".
Wie die Computersimulation der Forscher ergab, dürften von Juli bis September häufiger Phasen mit starken Niederschlägen von einem bis fünf Tagen Dauer auftreten. Als Beispiele für die möglichen Folgen derartig intensiver Regenfälle nennen die Wissenschaftler die schweren Überschwemmungen 1997 an der Oder und im vergangenen Jahr an der Elbe und der Rhône.
Ähnliche Prognosen hatten in den vergangenen Jahren bereits andere, internationale Teams gestellt. Die dänischen Meteorologen verwendeten jedoch ein speziell auf Europa zugeschnittenes Klimamodell mit hoher Auflösung. Bei der Erderwärmung durch Kohlendioxid und andere Treibhausgase gingen die Forscher von zwei Szenarien aus, die das Uno-Gremium IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) erarbeitet hatte.
Das Szenario, bei dem die Temperaturen stärker anstiegen, führte den Wissenschaftlern zufolge im Modell auch zu einer größeren Häufung extremer Niederschläge. Dieses Resultat könnte möglicherweise durch den Umstand erklärt werden, dass die Luftmassen bei einem wärmeren Klima mehr Wasser aufnehmen können, schreiben die Autoren in ihrer Studie.