Kommunen Tierische Sorgen

Fünfzig Prozent der deutschen Tierheime stehen vor dem finanziellen Ruin. Das teilte der Deutsche Tierschutzbund Ilse Aigner mit, der zuständigen Bundeslandwirtschaftsministerin.

Hauptgrund sind sinkende Spendeneinnahmen bei immer mehr zu versorgenden Tieren. Aigner hat Kommunen und Landkreise nun ihrerseits in einem Brief aufgefordert, "über die Möglichkeiten der zusätzlichen finanziellen Unterstützung von Tierheimen" nachzudenken und dringend das Gespräch mit dem Deutschen Tierschutzbund aufzunehmen.

Dem Verband sind mehr als 500 Tierheime angeschlossen, die in erster Linie kommunale Pflichtaufgaben übernehmen, zum Beispiel die Verwahrung von gefundenen und beschlagnahmten Tieren. Laut Tierschutzbund erstatten die Kommunen derzeit aber nur etwa 30 Prozent der dafür anfallenden Kosten. Der Rest müsse anders, etwa mit Spendengeldern finanziert werden.

Derzeit werden jeden Tag rund 83.000 Tiere in den deutschen Tierheimen betreut, mehr als jemals zuvor. Einer der Gründe dafür sei es, dass sich viele Hartz-IV-Empfänger ihre Hunde, Katzen oder Exoten nicht mehr leisten könnten und sie dann in den Tierheimen abgäben, berichtet der Tierschutzbund.

Guido Kleinhubbert

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